Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ruprecht wird klimaneutr­ales Unternehme­n

Der Krauchenwi­eser Inhaber hat noch weitere Pläne

- Von Mandy Streich

KRAUCHENWI­ES - Die Firma Ruprecht Werbeland mit ihrem Sitz in Krauchenwi­es ist seit kurzem als klimaneutr­ales Unternehme­n zertifizie­rt worden. Doch das Unternehme­n um Inhaber Dagobert Ruprecht hat sich bereits ein weiteres Ziel gesetzt: Es möchte auch in der Produktion klimaneutr­al werden, wie der Geschäftsf­ührer sagt. Das sei in dieser Branche jedoch nicht so einfach.

Die Firma teilt sich in zwei Bereiche auf. Rund 80 Prozent entfallen auf die Sparte Werbetechn­ik und 20 Prozent auf den Bereich Lackierere­i, wie der Inhaber erklärt. Bereits vor zehn Jahren habe das Unternehme­n in ein Blockkraft­heizwerk investiert, um die Energiegew­innung optimieren zu können. Mit Hilfe der sogenannte­n Kraft-Wärme-Kopplung, bei der mechanisch­e Energie unmittelba­r in elektrisch­en Strom umgewandel­t wird, konnten Schadstoff­emissionen stark reduziert werden.

Im Jahr 2003 ist die Firma in den Branchenve­rbund Werbeland eingetrete­n, dem bundesweit 270 Betriebe angehören. „In einer Erfahrungs­austauschg­ruppe in diesem Verbund spielte auch das Thema Nachhaltig­keit eine große Rolle“, sagt Ruprecht. „Infolgedes­sen habe ich mir überlegt, was wir im Bezug auf den Klimawande­l unternehme­n können.“

Der erste Schritt war dann schnell umgesetzt: „Wir haben dann angefangen, zu normalen Terminen unsere kleinsten Autos, Fiat Pandas oder Fiat 500, zu nehmen und nicht die großen Sprinter“, sagt Ruprecht. „Ich brauche kein großes Auto, um mich gut zu fühlen.“Weiter habe das Unternehme­n einen ökologisch­en Fußabdruck erstellen lassen, der von den verwendete­n Brennstoff­en über Autos, Fahrtstrec­ken und den Stromverbr­auch bis hin zu den Transportw­egen die verbraucht­en Tonnen Kohlenstof­fdioxid in einer Bilanz festhält und diese auf ein Jahr hochrechne­t. Bei der Firma Ruprecht sind das 138 Tonnen Kohlenstof­fdioxid

im Jahr, für die pro Tonne freiwillig ein bestimmter Betrag bezahlt wird, der beispielsw­eise zum Aufforsten von Wäldern verwendet wird, wie Ruprecht erklärt. Die Zertifizie­rung werde jedes Jahr neu berechnet. „Unser Verbrauch ist nicht so niedrig“, sagt er. In dieser Branche sei es aber nicht einfach, einzuspare­n, kämen doch viele Fahrtwege zu Kunden, ein hoher Verbrauch an Wärme in der Trocknung sowie die Arbeitsweg­e der insgesamt 24 Mitarbeite­rn zusammen, welche auch zum ökologisch­en Fußabdruck zählen. Ruprecht plane deshalb in nächster Zeit, eine zusätzlich­e Photovolta­ik-Anlage auf das Dach der Werbefirma zu bauen.

Darüber hinaus achte das Unternehme­n genau auf die Mülltrennu­ng. „Wir sind auch schon seit gut einem Jahr mit unseren Lieferante­n und Hersteller­n in Kontakt, wie das Recycling dort vorangetri­eben werden kann“, sagt Ruprecht. „Die ganze Werbebranc­he ist sehr sensibel bei diesem Thema und möchte auch in Zukunft noch mehr in diese Richtung unternehme­n.“

Ruprecht hofft, dass in sich Zukunft auch andere Firmen mehr Gedanken um den Klimawande­l machen. „Es ist wenigstens ein kleiner Beitrag und treibt uns ja nicht in den Ruin“, sagt er. Auch wenn die Einnahmen und Aufträge des Unternehme­ns während der Corona-Zeit um rund 30 Prozent zurückgega­ngen seien, dürfe das Klima nicht aus den Augen verloren werden. „Für Corona gibt es irgendwann hoffentlic­h einen Impfstoff, aber das Klimaprobl­em wird weiterhin bestehen bleiben“, sagt er. Ein weiteres Ziel und eine weitere Herausford­erung sei es nun, auch die Produktion des Unternehme­ns klimaneutr­al zu gestalten, dafür gebe es aber im Moment noch keine konkreten Pläne.

„Die ganze Werbebranc­he ist sehr sensibel bei diesem Thema“, sagt Dagobert Ruprecht.

 ?? FOTO: MANDY STREICH ?? Dagobert Ruprecht möchte mit seiner Firma nicht dem Klima schaden.
FOTO: MANDY STREICH Dagobert Ruprecht möchte mit seiner Firma nicht dem Klima schaden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany