Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weingartener Unternehmen ergattert Deal
Marc Duttle und David Seidewitz finden in der „Höhle der Löwen“einen Investor
WEINGARTEN - Am vergangenen Montag kämpften die Investoren in der 6. Folge von „Die Höhle der Löwen“auf VOX um die Gründer mit den besten Geschäftsideen. Mit dabei: Marc Duttle (41) und David Seidewitz (35) mit ihrem Start-up „Schmuki – der Schmutz-SchutzSack für Kinder“. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Weingarten.
Die Idee kam bei den Investoren sehr gut an. Am Ende konnten die beiden Familienväter sogar zwischen zwei Angeboten wählen. Sie entschieden sich für den Investor Ralf Dümmel, der ihnen für 40 Prozent Firmenanteil nicht nur 100 000 Euro zur Verfügung stellt, sondern den beiden künftig auch mit seiner jahrelangen Erfahrung und Expertise zur Seite stehen wird. „Wir sind so happy, wie alles gelaufen ist“, sagt Duttle im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Mit einem solchen Erfolg und so großem Interesse habe er nicht zu träumen gewagt.
Die Idee zum Schmutz-SchutzSack für Kinder, dem Schmuki, entstand aus einer Alltagssituation heraus. „Jeder, der Kinder hat, kennt das Problem: nach dem Kindergarten, der Kita oder Toben im Freien kommt es oft vor, dass die Kinder bis über beide Ohren schlammverschmiert, nass oder dreckig sind. So will man seine Kinder nicht ins Auto setzen“, erzählt Duttle.
Er entwickelte eine praktische, saubere Lösung: den SchmutzSchutz-Sack Schmuki. Anstatt die Autositze mit Überzügen auszustatten oder die Kinder vor dem Einsteigen ins Auto zuerst mühsam umzuziehen, können die Kinder, so dreckig wie sie sind, in den Schmuki gepackt werden. Den ersten Prototypen entwickelte der Großund Außenhandelskaufmann bereits 2015 und verwendete ihn fortan selbst im Alltag.
2016 lernte Duttle David Seidewitz kennen, der in Wangen im Allgäu wohnt und dort seit 2014 mit einer eigenen Kreativagentur selbstständig ist. Die beiden erzählen, dass sie von Beginn an auf einer Wellenlänge lagen. Es habe nicht lange gedauert, bis Duttle Seidewitz von seiner Idee erzählte und ihm seinen Prototypen des Schmuki zeigte. Seidewitz sei von der Idee sofort begeistert gewesen und stieg 2017 ins Projekt mit ein.
Gemeinsam entwickelten sie die Idee weiter und überarbeiteten das Design. Auf dem Schmuki strahlt nun ein kindgerechtes MonsterMotiv. Das neue Modell ist für alle Arten von Kindersitzen sowie Buggys geeignet und besteht aus strapazierfähigem, wasserdichtem Material. Dank praktischer Details wie verstellbare Träger und einer großen Reißverschlussöffnung sei das Einsteigen ein Kinderspiel.
Der Schmuki ist für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren konzipiert. Einen weiteren, wesentlichen Vorteil sehen die beiden in der Wiederverwendbarkeit, denn der Schmuki ist waschbar und somit immer wieder einsatzbereit. Dieser umweltfreundliche Gedanke sei für sie beide neben dem praktischen Aspekt ein wesentlicher Punkt.
„Einige Eltern oder auch Kindergärten verwenden Mülltüten oder Plastiktüten, um dreckige Kleider im Auto zu verstauen. Die Tüten landen anschließend im Müll“, so Duttle. Ihr Produkt sei folglich nachhaltig. Als Start-up brachten die beiden Freunde das Produkt Anfang 2020 auf den Markt, vertrieben über ihren eigenen Onlineshop. „Wir haben uns durch die Teilnahme an der Show einen direkten Push für unser junges Start-up erhofft“, berichtet der 41-Jährige. Ihr Gefühl, das Produkt passe sehr gut zum Format, wurde durch den erfolgreichen Deal bestätigt. „Wir wollten einen Investor für uns gewinnen, der bereits einen direkten Zugang zum Markt hat und sein eigenes Team mitbringt. Jemand, der uns auch helfen kann, Struktur in unser Start-up zu bringen.“Ziel sei es gewesen, den Schmuki bekannt zu machen und groß rauszubringen.
Mit Ralf Dümmel und seinem Team haben sie, so sagen die beiden, einen Partner gefunden, der den Einzelhandel genau kenne und sie perfekt unterstützen könne. „Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis“, sagen die beiden stolz. Aktuell betreiben sie Schmuki noch nebenberuflich. Was die nächsten Wochen bringen werden, wissen sie noch nicht, hoffen aber auf viele neue, positive Entwicklungen. „Es wäre toll, wenn viele Familien unseren Schmuki kennenlernen und ihr Alltag dadurch einfacher wird“, so Duttle und Seidewitz.