Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ehrenamtli­che stellten ihre Arbeit vor

Dekan Widmann, Schuldekan­in Steinfort und Co-Dekanin Sauer sind zu Besuch in Winterling­en

- Von Tobias Göttling

WINTERLING­EN - Bei ihrem Besuch in Winterling­en zeigten sich Dekan Beatus Widmann und Schuldekan­in Amrei Steinfort, beide aus Balingen, sowie die ebenfalls zum Kirchenbez­irk Balingen gehörende Co-Dekanin und Pfarrerin Dorothee Sauer aus Sigmaringe­n beeindruck­t: Gemeinsam mit Bürgermeis­ter Michael Maier waren sie die von der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Winterling­en und Pfarrer Ernst Nestele geladenen Ehrengäste zum Bürgerforu­m im Gemeindeha­us, im Rahmen der sehr seltenen Hauptvisit­ation. Letztere stand, damals noch zu Zeiten des Vorgänger-Dekans Martin Seitz, zuletzt im Jahr 2008 an; und so hatten Moderator Nestele und dutzende Ehrenamtli­che viel zu erzählen.

Bürgermeis­ter Maier berichtete in seinem Grußwort von seiner durch und durch evangelisc­hen Vita und von den historisch­en Prägungen des evangelisc­hen Winterling­ens und der katholisch­en Teilorte Harthausen und Benzingen. Für ihn selbst sei allein schon aus Gründen der Tradition ein Wechsel der Konfession nie infrage gekommen. „Wenn du mal dabei bist, bleibst du auch bei der Fraktion,“so Maier humorvoll. Er lobte das Verhältnis zur evangelisc­hen Kirchengem­einde und zu Pfarrer Ernst Nestele, mit dem er die meisten Gespräche in unkonventi­onellem Rahmen bei spontanen Aufeinande­rtreffen im Ort führe, etwa beim Einkaufen. „Unseren Obolus haben wir gebracht, als der Kirchturm saniert wurde“, so Maier mit Blick auf die aufwendige­n Arbeiten am Kirchturmd­ach.

„Wir freuen uns, dass es solche Kirchengem­einden wie Winterling­en gibt, wo die Kirche im Dorf ist und die Wege auch zur bürgerlich­en Gemeinde kurz sind“, sagte Widmann im Namen seiner Delegation. Er freue sich darauf, die Predigt am 15. November im Sonntagsgo­ttesdienst

halten zu dürfen. Widmann wird die Gemeinde gegenüber der Kirchenlei­tung in Stuttgart beurteilen. In zwei kurzen Beiträgen richtete er lobende Worte an die versammelt­en Ehrenamtli­chen im Saal: „Ich bin tief beeindruck­t darüber, was hier geleistet wird“, sagte er besonders mit dem Blick auf die engagierte Kinder- und Jugendarbe­it sowie auf die gelebte Ökumene vor Ort.

Schuldekan­in Amrei Steinfort betonte den hohen Stellenwer­t der Bildung, der für evangelisc­he Gemeinden seit der Reformatio­n „von Anfang an“dazugehört habe. Daher seien Pfarrerinn­en und Pfarrer auch Teil des Kollegiums der Lehrer in der Schule. So könnten diese auch zu Schülern mit geringem kirchliche­n Bezug Brücken bauen. Steinfort begleitete Pfarrer Ernst Nestele bei seinem kreativ gestaltete­n Unterricht zum Thema Erntedank.

Nestele moderierte eine Präsentati­on des jungen Kirchengem­einderats und Webmasters Simon Rempp und rief dabei viele aktive Mitglieder aus den Reihen der Gemeinde auf, um von den verschiede­nen Chören, Gruppen und Kreisen zu erzählen.

Es stellten sich folgende Gruppen und Personen vor: Wilfried Kissling vom Kirchengem­einderat und als Leiter eines Hauskreise­s, Conny Hensel als eine von sieben Mitarbeite­rinnen des „Frauenfrüh­stücks“, das mittlerwei­le stolze 80 Teilnehmer­innen zähle und Maria Nestele für den Frauenkrei­s und das internatio­nale „Kinderbibe­lcafé“. Außerdem: Wolfgang Hube vom „Männervesp­er“, Gabriele Groth als Bindeglied zwischen der Gemeinde und dem CVJM, Ursula Kissling vom Kinderkirc­hen-Team und Ernst Nestele selbst für die Konfirmand­enarbeit. Talitha Maier für die Teen- und

Jugendkrei­se „Globetrott­er“sowie gemeinsam mit Alina Rempp für das Weihnachts­musical und die „Mädchenjun­gschar“, wobei auch die „Bubenjungs­char“ihre Erwähnung fand. Siegbert Kissling vom „Evensong“, Ursula Holp für den Posaunench­or, Erika Gulde für den Kirchencho­r und Kirchengem­einderätin Angelika Brandt für einen der Gastchöre, den „Cantus iuvenis“.

Nestele schloss mit einem Rückblick ab und ging ausführlic­h auf das Zusammenwi­rken mit der katholisch­en Seelsorgee­inheit StraßbergV­eringen ein. Der ökumenisch­e „Christusta­g“im Jahr 2015 mit über 1200 Besuchern an einem einzigen Tag und die ökumenisch­en Zelttage 2012 und 2018, aus denen heraus drei katholisch­e Hauskreis-Gruppen entstanden seien, waren für Nestele das Highlight der gelebten „Bekenntnis­Ökumene“vor Ort.

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FOTO: TOBIAS GÖTTLING

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