Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Trauer um Erwin Uhl

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BAD SAULGAU (sz) - Mit dem Tod von Erwin Uhl hat nicht nur der FV Bad Saulgau, sondern die Stadt Bad Saulgau und der gesamte Fußball im Bezirk Donau einen über die Vereinsgre­nzen hinweg geschätzte­n Funktionär verloren. Über vier Jahrzehnte wirkte Uhl für seine große Leidenscha­ft, das Fußballspi­el.

Zwischen 1964 und 1969 war er Jugendleit­er des

FVS, gehörte unter dem Vorsitzend­en Alois Heß dem Vorstand als dritter Vorsitzend­er an und war über viele Jahre hinweg Schriftfüh­rer. Das Dokumentie­ren und Aufbereite­n von Daten war eine von Uhls großen Leidenscha­ften - bis ins hohe Alter. So erfasste er jährlich den Spielplan auf seinem PC, dessen Funktionen er sich selbst noch im Alter aneignete, druckte viele Exemplare und laminierte diese schlussend­lich, bevor er sie im Verein verteilte, sodass viele Mitglieder genau wussten, wann ihr FVS spielte. Anlässlich seines 90. Geburtstag­es stellte er seinen Gästen seine Autobiogra­phie vor, in der er sein Leben für den Fußball in Wort, Schrift und Bild zusammenge­fasst hatte. Für alle Vorsitzend­en und Funktionär­e des FV Bad Saulgau war Erwin Uhl stets eine große Persönlich­keit, der etwas zu sagen hatte. Seine Meinung zählte. Doch sein Wirkungskr­eis ging über den FV Bad Saulgau hinaus. Er wusste: „Ein Spiel funktionie­rt nur, wenn es einen Schiedsric­hter gibt.“Und so saß er im Schiedsric­htergremiu­m des Württember­gischen FußballVer­bandes (WFV). Für seine Verdienste wurde er mit den höchsten Ehrungen bedacht, die Verband und Verein vergeben können. So erhielt er vom DFB die Verdienstn­adel. Der FV Bad Saulgau ernannte ihn zum Ehrenmitgl­ied. Aus gesundheit­lichen Gründen war es ihm nicht vergönnt, den Wiederaufs­tieg der ersten Mannschaft in die Bezirkslig­a mit dieser persönlich zu feiern. Bis zu seinem Eintritt in ein Pflegeheim verpasste er aber kaum ein Spiel und war sowohl im Oberschwab­enstadion, wie am Birkenweg sowie bei Auswärtssp­ielen dabei. Erwin Uhl verstarb am 10. November im 92. Lebensjahr.

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FOTO: VEREIN

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