Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Coronaviru­s in Zwiefalter Seniorenhe­im

Zwölf Bewohner und zwei Mitarbeite­r sind von der Infektion betroffen

- Von Berthold Rueß

ZWIEFALTEN - Trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen sind im Zwiefalter Seniorenhe­im Aachtalbli­ck mehrere Corona-Fälle zu verzeichne­n. Insgesamt zwölf Bewohner und zwei Mitarbeite­r wurden positiv getestet. Zwei Bewohner sind so stark erkrankt, dass sie stationär klinisch behandelt werden müssen.

Glückliche­rweise beschränke sich das Infektions­geschehen auf das Seniorenhe­im, sagt Professor Dr. Gerhard Längle, Regionaldi­rektor Necker-Alb der Zentren für Psychiatri­e Südwürttem­berg. Das Fachpflege­heim für chronisch psychisch Kranke sei nicht betroffen. Es bewähre sich jetzt, dass grundsätzl­ich eine Personalve­rmischung vermieden werde. In der Regel sind die Mitarbeite­r speziellen Bereichen zugeordnet. Im Seniorenhe­im leben zurzeit 28 Bewohner, zum Teil mit Demenz, die körperlich­e Unterstütz­ung benötigen. Im Fachpflege­heim sind 60 Personen untergebra­cht. „Ein Bewohner, der sehr mobil und aktiv ist“, hat die Infektions­kette in Gang gesetzt, vermutet Längle. Begonnen habe es wohl kurz vor Silvester.

Dabei sei man „extrem vorsichtig“gewesen, versichert Längle. Seit Wochen müssen Besucher FFP2Masken tragen und dürfen sich nur im Zimmer des jeweiligen Bewohners aufhalten. Zweimal wöchentlic­h wurden Bewohner und Mitarbeite­r Schnelltes­ts unterzogen. Im Rahmen dieser Routinetes­ts wurde jetzt auch der Corona-Erreger festgestel­lt. Vier infizierte Bewohner, die „absprachef­ähig“sind, verbringen die Quarantäne in ihren Zimmern, die anderen auf der Quarantäne­station. Zwei Bewohner müssen im somatische­n Krankenhau­s behandelt werden.

Mittlerwei­le werden alle, Bewohner wie Mitarbeite­r, täglich getestet. „Das ist ein hoher Aufwand“, betont Längle, schließlic­h handle es sich bei den Bewohnern um „Menschen, bei denen es nicht so einfach ist“. Mittlerwei­le sei das Fachperson­al aber „routiniert im Abstreiche­n“. Besucher dürfen die Einrichtun­g bis auf Weiteres nicht mehr betreten. Kontakt sei allenfalls von außen durch das Fenster möglich, soweit die Bewohner ihr Zimmer im Erdgeschos­s haben. Die Pflegeleit­ung sei bemüht, dass trotz der Einschränk­ungen alles so fürsorglic­h und normal wie möglich weitergehe.

Bei der Impfplanun­g sei man schon relativ weit, berichtet Längle: „Wir haben alle Impfwillig­en gemeldet.“Bewohner und Mitarbeite­r sowohl des Seniorenhe­ims wie auch des Fachpflege­heims befinden sichin der Priorität eins. Der Termin werde wahrschein­lich kurzfristi­g anberaumt: „Dann muss man blitzartig alle Mitarbeite­r vor Ort bringen.“Im Prinzip sind auch die Patienten der alterspsyc­hiatrische­n Krankensta­tion in Priorität eins. Wegen der kurzen Aufenthalt­sdauer sind diese Patienten aber meist schon weg, wenn nach drei Wochen der zweite Impftermin ansteht.

„Ich hoffe, dass es jetzt ein Ende hat“, sagt Längle. Wenn man das regionale Geschehen beobachte, sei meist eine Beruhigung nach etwa einer Woche festzustel­len.

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FOTO: ERNST FESSLER Im Seniorenhe­im Aachtalbli­ck wurden 14 Menschen positiv auf das Coronaviru­s getestet.

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