Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
In diese Projekte investiert die Stadt
Trotz Coronalage sollen 20 Millionen Euro fließen.
SIGMARINGEN - Trotz oder gerade wegen Corona: Die Stadt hat sich für 2021 ein umfangreiches Investitionsprogramm vorgenommen: Knapp 20 Millionen Euro sollen ausgegeben werden. Größte Baumaßnahme ist die Sanierung des Hohenzollerngrabens. Ob das Projekt, das mit einer massiven Umleitung verbunden ist, umgesetzt wird, entscheidet sich erst in einigen Wochen. Großprojekte wie das Hohenzollern-Gymnasium und der Innovationscampus werden fertiggestellt, der Neubau des Kindergartens gegenüber des Bahnhofs zum Jahresende angegangen. Die wichtigsten Investitionen und die Folgen für die städtischen Finanzen. Ein Überblick.
Was sind die drei größten Investitionsvorhaben in diesem Jahr?
In Euro und Cent gerechnet liegen der Innovationscampus auf dem Kasernenareal, die Sanierung des Hohenzollerngrabens und der Kauf von Grundstücken und die Erschließung von Bauland an der Spitze der städtischen Investitionen. Für den Innocamp gibt die Stadt noch einmal knapp drei Millionen Euro aus. Der Parkplatz muss noch gebaut werden und der Innocamp bekommt eine eigene Zufahrt, die von der Hohenzollernstraße direkt aufs Gelände führt.
Warum ist es noch nicht sicher, dass der Hohenzollerngraben in diesem Jahr saniert wird?
Dies hängt mit einem Zuschuss zusammen, auf dessen Bewilligung die Stadt wartet. Sollte der Bescheid bis März eintreffen, wird in diesem Jahr gebaut. Wenn nicht, verschiebt die Stadt die Sanierung ins kommende Jahr. Volumen: 2,325 Millionen Euro.
Was steckt hinter dem Erwerb und der Erschließung von Baugrundstücken – rund 2,6 Millionen Euro veranschlagt die Stadt hierfür?
Wie in unserer Dezember-Berichterstattung ausgeführt, sind in Sigmaringen momentan kaum Baugrundstücke zu haben. „Wir haben einen gewissen Engpass“, sagt der Erste Beigeordnete, Manfred Storrer. Um diesen Engpass zu beseitigen, wird die Stadt in Sigmaringen ein neues Baugebiet ausweisen: entlang der Alten Krauchenwieser Straße in Richtung Laiz. Die Stadt will die derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen kaufen. Schneller soll es in Laiz gehen, wo im Ergat noch in diesem Jahr ein neues Baugebiet erschlossen wird.
Für Sanierungsquartiere hat die Stadt ebenfalls einen MillionenBetrag eingeplant. Was steckt dahinter?
Der beschlossene Abriss des früheren Soldatenheims (Haus am Riedbaum) wird über dieses Programm finanziert. Zudem will die Stadt einen neuen Anlauf nehmen, das Gebäude an der Bahnhofstraße 1 herzurichten. Bürgermeister Marcus Ehm sagte in einem Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“: „Wir werden die Liegenschaft selber nutzen und nicht verkaufen.“Was genau die Stadt mit dem Gebäude vorhat, will Ehm noch nicht verraten: „Wir werden es für ein Angebot an die Bürger nutzen.“Möglich scheint eine kulturelle Verwendung des seit rund einem Jahrzehnt leerstehenden, denkmalgeschützten Gebäudes.
Wie geht es mit dem Leopoldplatz weiter?
Das marode Pflaster soll in diesem Jahr komplett saniert werden. Das gerichtliche Beweissicherungsverfahren stehe kurz vor dem Abschluss. Das Landgericht Hechingen wird klären, wer für den Schaden geradestehen muss. Auf Basis des Ergebnisses strebt die Stadt eine Einigung mit der Baufirma und den Planern an. Gelingt dies nicht, wird sie den Klageweg beschreiten. Laut dem Haushalt rechnet das Stadtbauamt mit einem Sanierungsaufwand in Höhe von 640 000 Euro. Knapp eine halbe Million der Kosten sollen die Baufirmen und Planer übernehmen. „Bei ihnen sehen wir die Hauptverantwortung“, sagte Beigeordneter Storrer.
Was hat es mit den zwei Millionen Euro auf sich, die an die Stadtwerke
GmbH überwiesen werden?
„Unsere Tochter wird flügge, wir müssen zusehen, dass sie jetzt selber laufen kann“, sagen die Verantwortlichen im Rathaus über die Kapitalspritze. 2020 und 2021 werden jeweils eine Million Euro als Kapitaleinlage fällig. Der Eigenkapitalanteil soll erhöht werden, damit die Bonität der Stadtwerke GmbH steige, sagt Interimskämmerer Roland Milani.
Der Gemeinderat wird den Haushalt in seiner Sitzung am Mittwoch, 27. Januar, verabschieden. Was die vier Vertreter der Gemeinderatsfraktionen in ihren Reden zur Situation der Stadt sagen, lesen Sie am Mittwoch, 27. Januar.