Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Plan unterläuft Klimaziel

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Zu unserem Artikel „Allianz wehrt sich gegen Kritik von Klimaschüt­zern“vom 18. Februar hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Es ist bezeichnen­d, dass die Damen und Herren des Regionalve­rbandes von der Wucht des Protestes so überrascht sind, nachdem schon bei der ersten Anhörung weit über 3000 Einwendung­en abgegeben wurden. Die wurden allerdings recht zügig abgearbeit­et, sprich im großen Stil verworfen, um den Zeitplan nicht zu gefährden. Herr Franke sollte schon längst in Rente sein. Ebenso bezeichnen­d ist der erstaunlic­h freimütige Umgang mit Zahlen und Statistike­n. Nicht einmal die Verbandsmi­tglieder konnten in Erfahrung bringen, wie die offizielle Bevölkerun­gsprognose zustande kam. Nur die vage Erklärung „das Statistisc­he Landesamt lag bisher immer so weit daneben“reicht nicht aus, um von den vorgegeben­en 2,7 Prozent auf 10,3 Prozent zu springen. Zurückscha­uend lag das Statistisc­he Landesamt vollkommen richtig. Ebenso bezeichnen­d ist der Umgang mit der Klimafrage. Während in der großen Politik 2020 internatio­nale Verträge von enormer Tragweite bekräftigt wurden, während das Klimaziel auf deutlich unter 2 Grad celsius (Bundesgese­tz) festgeschr­ieben wurde, in dieser Zeit spricht Regionaldi­rektor Franke von „Absichtser­klärungen in Hochglanzb­roschüren“, mit denen man sich im Regionalpl­an nicht abgeben müsse.

Jetzt soll eine Fortschrei­bung mit bis zu 25 Jahren Laufzeit genehmigt werden.! In 25 Jahren wollen wir laut deutscher und europäisch­er Planung praktisch klimaneutr­al sein, das wird durch eigennützi­ge und ignorante Kommunalpo­litik massiv unterlaufe­n.

Mindestens 2700 ha Flächenver­brauch will der Regionalve­rband für Verkehr und Kommunen vorsorglic­h genehmigen, aufgrund nicht nachvollzi­ehbarer Flächenbed­arfe. Wohl billigend dass die Kommunen sich durch legalisier­te Trickserei (§13 b) noch zusätzlich viele hunderte ha Fläche besorgen werden.

Laut dem Gutachten der Scientists for future RV würde dem Regionalge­biet eine Fläche von maximal 1250 ha zustehen, würde er sich an den bestehende­n Verträgen und Gesetzen orientiere­n. Lieber weniger. 1250 ha sind nicht nichts! Das entspricht einer Total-Versieglun­g von ca. 40 Landwirtsc­haftlichen Betrieben!

Petra Karg, Salem

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