Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Straße und Gehweg sollen 2022 fertig sein
Während Baumaßnahme in Heudorf sollen Bauleiter und Anwohner in Kontakt bleiben
SCHEER - Sobald der Haushalt der Stadt Scheer für das Jahr 2021 vom Landratsamt genehmigt ist, wird mit der großen Baumaßnahme in der Blochinger Straße in Heudorf begonnen: Der lang gewünschte Gehweg wird gebaut und die Straße samt Kanalisation und Wasserversorgung erneuert. Hier gibt es Handlungsbedarf, weil bei der Kontrolle des Abwasserkanals deutlich wurde, dass der Zustand der Infrastruktur schlecht ist und Handlungsbedarf besteht.
Die Maßnahme beginnt noch in diesem Jahr und soll im November 2022 fertiggestellt werden. In diesem Jahr wird die Straße komplett gesperrt. Es werde für die Anlieger starke Beeinträchtigungen geben, doch am Ende gebe es eine neue Straße und endlich einen Gehweg, erklärte Bürgermeister Lothar Fischer. Die Baustelle umfasst eine Länge von 250 Meter und kostet knapp eine Million Euro. Die Maßnahme wird mit einem Zuschuss in Höhe von rund 250 000 Euro gefördert.
In der Gemeinderatssitzung am Montag stellte Ingenieur Uwe Koschmieder dem Gremium die letzten Details der Heudorfer Baumaßnahme vor. Die Ausschreibung ist vorbereitet und steht unmittelbar bevor. Ziel ist eine beschränkte Ausschreibung, wobei dies noch genau geprüft wird. Ein Erlass der Landesregierung macht es möglich bei Baumaßnahmen unter einer Million Euro begeschränkt auszuschreiben. Müsste aber europaweit über den Staatsanzeiger ausgeschrieben werden, würde sich die Ausschreibung um eine Woche verzögern, berichtete Koschmieder. Ziel sei eine beschränkte Ausschreibung, um Zeit zu gewinnen und die Firmen anzusprechen, die in der Region bereits gute Arbeit geleistet haben. Qualität habe seinen Preis, antwortete Koschmieder auf die Frage von Rat Christoph Auer, der sich von einer europaweiten Ausschreibung einen günstigeren Preis erhoffte. Es sollen gut ein dutzend Firmen die Ausschreibungsunterlagen zugeschickt bekommen, die ersten hätten ihr Interesse bereits im Ingenieurbüro bekundet.
Die Kanteln werden aufgegeben, sodass die neue Straße eine Breite von sechs Meter bis 6,70 Meter Breite haben werde. Der neue Gehweg wird an keiner Stelle unter 1,50 Meter Breite haben. Eigentlich sieht die Förderung des Landes vor, dass unter dem Gehweg nur eine dünne Aufbaudecke liegt. Weil aber an mehreren Stellen Landwirtschaften an der Straße stehen und schwere Traktoren über den Gehweg in die Höfe fahren, hat Ingenieur Koschmieder mit den Behörden verhandelt. Ergebnis ist, dass nun auch unter dem Gehweg ein stabilerer Aufbau bezuschusst wird. Eine Großbaustelle bringe Belastungen für die Anlieger mit, so Koschmieder. Sobald die Corona-Pandemie es zulasse, werde es für die Heudorfer Einwohner eine Informationsveranstaltung geben. Der Bauleiter des Unternehmens werde dabei sein. Wichtig sei, dass über die lange Bauzeit die Anlieger und der Bauleiter im Gespräch bleiben. Die Zugänge zu den Wohnhäusern werden zeitweise eingeschränkt sein. „Wenn der Bauleiter weiß, dass jemand Möbel geliefert bekommt, dann kann er die Baustelle so organisieren, dass die Zufahrt zum Gebäude offen ist“, sagte Koschmieder. Auch werde es viel Dreck geben, wenn es regnet. „Man wird Gummistiefel anziehen müssen“, sagte Bürgermeister Fischer mit Humor. Doch sollten die Bürger sich trotz allen Einschränkungen auf die neue Straße freuen.
Die Anlieger haben die Möglichkeit, ihre Wasser und Abwasseranschlüsse im Zuge der Baumaßnahme durch dieselbe Firma erneuern zu lassen. Die Preise werden dieselben sein, wie im Angebot für die Gemeinde festgelegt. Die Anlieger können sich ein Angebot vorlegen lassen. „Wir prüfen gerne die Angebote und später auch die Rechnung“, kündigte Koschmieder an. Er empfahl die Erneuerung, weil in Heudorf die meisten Wasserleitungen aus Gusseisen sind und brüchig sind.
Mit den Anliegern, die ihre Gärten und Mauern am Gehweg haben, wurde bereits gesprochen. Da seien die Verhandlungen bereits abgeschlossen und die Vereinbarungen getroffen, so Bürgermeister Fischer.