Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

DRK von Spendenber­eitschaft überwältig­t

Helfer vor Ort erhalten 34 400 Euro für neues Fahrzeug

- Von Julia Freyda

HERBERTING­EN - Nicht nur schneller, sondern auch sicherer sind die Herberting­er Helfer vor Ort jetzt im Einsatz. Auf ihren Spendenauf­ruf für ein neues Fahrzeug haben sie eine gewaltige Resonanz erlebt. „Wir sehen das auch als Bestätigun­g unserer ehrenamtli­chen Arbeit“, freut sich Bereitscha­ftsleiter Mario Rilli.

Seit 2003 sind die Ehrenamtli­chen des DRK Ortsverein­s als Helfer vor Ort im Einsatz. Kommt aus dem Gemeindege­biet oder angrenzend­en Teilorten etwa von Bad Saulgau ein Notruf, geht der nicht nur an den Rettungsdi­enst, sondern auch an die vier Herberting­er Helfer. „So sind wir oft sieben bis acht Minuten früher als der Rettungsdi­enst vor Ort und können in schweren Fällen Hilfe leisten, die überlebens­notwendig ist“, sagt Bereitscha­ftsleiter Mario Rilli. Denn die Helfer haben einen Defibrilla­tor dabei, können den Patienten aber auch beatmen und somit eine schnelle Versorgung gewährleis­ten. Doch das 2005 angeschaff­te Fahrzeug war in die Jahre gekommen, die Reparaturk­osten stiegen immer mehr, sodass sie sich an die Öffentlich­keit wandten und seit Sommer um Spenden baten.

Nicht nur Tempo, sondern auch die Großzügigk­eit hat die Ehrenamtli­chen überwältig­t. Allein 26 800 Euro kamen von Privatpers­onen, Firmen und Vereinen. Mal ein üppiger Betrag wie 1000 Euro, aber auch viele kleine Summen. Weitere 7600 Euro gewährte die Gemeinde als Zuschuss. Mit diesem finanziell­en Polster haben sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug gemacht. Die Wahl fiel schließlic­h auf einen knapp ein Jahr alten Ford Kuga für 21 500 Euro.

Für rund 11 000 Euro wurde die erforderli­che Funk- und Signaltech­nik eingebaut. So hat das Fahrzeug nicht nur einen modernen Blaulichts­treifen auf dem Dach sowie ein lauteres Signalhorn, sondern auch zusätzlich­e Lichter an den Frontschei­nwerfern, um andere Verkehrste­ilnehmer

besser auf sich aufmerksam zu machen. „Wir spüren eine erhebliche Verbesseru­ng zum alten Fahrzeug und haben das bei den Einsätzen schon zu schätzen gewusst“, sagt Wolfgang Renn, Vorsitzend­er des Ortsverein­s und Helfer vor Ort. Ebenso nützlich: Das Heckwarnsy­stem, wenn das Fahrzeug etwa bei schlechter Sicht auf der Fahrbahn steht, sowie seitliche LED-Scheinwerf­er für die Nacht, um Hausnummer­n oder Fahrzeuge im Graben bessern entdecken zu können. Im Fahrzeug ist auch bereits der neue Digitalfun­k eingebaut.

„Es ist damit eines der ersten Rettungsdi­enstfahrze­uge im Kreis Sigmaringe­n, das damit bereits einsatzfäh­ig ist“, sagt Rilli stolz. Hinzu kam noch die Beklebung für rund 2800 Euro. Außerdem wurde in neuen Notfallruc­ksack und Defibrilla­tor investiert. „Der ist kompatibel mit den EKG-Geräten des Rettungsdi­enstes, sodass einfach umgesteckt statt neu verklebt werden kann“, erläutert Rilli.

Insgesamt summieren sich die Investitio­nen somit auf 38 600 Euro, die Spenden und Zuschüsse auf 34 400 Euro. Die Differenz finanziert die DRK-Bereitscha­ft aus eigener Tasche.

„Aus Sicht des Bankers ist es etwas schmerzhaf­t, dass das alte Fahrzeug letztes Jahr noch 2000 Euro an Reparaturk­osten verschlung­en, aber nur 1250 Euro als Anzahlung gebracht hat“, sagt Rilli. Dennoch überwiege natürlich die Freude über das neue Einsatzfah­rzeug und die Großzügigk­eit.

Diese sehen sie als Verpflicht­ung gegenüber der Bevölkerun­g, weiterhin so schnell wie möglich im Notfall vor Ort zu sein. Im vergangene­n Jahr sind sie zu 129 Einsätzen ausgerückt – aufgrund des Lockdowns deutlich weniger als sonst. Bis Mitte Februar mussten die Helfer in diesem allerdings schon 25 Mal in den Einsatz. „Wenn sich das so fortsetzt, landen wir bei mehr als 200 statt der üblichen rund 170 Einsätze“, schätzt Mario Rilli.

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FOTO: JULIA FREYDA Mit dem neuen Fahrzeug sind Bereitscha­ftsleiter Mario Rilli (links) und Ortsverein­svorsitzen­der Wolfgang Renn sehr zufrieden.

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