Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Arbeitgebe­r wütend über geplanten IG-Metall-Streik

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STUTTGART (dpa/lsw) - Die Pläne der IG Metall für einen „digitalen Warnstreik“in der kommenden Woche erregen den Zorn der Arbeitgebe­r. Weil die Aktion schon für die Zeit nach der nächsten Verhandlun­gsrunde angesetzt ist, warf Südwestmet­all-Chef Wilfried Porth der Gewerkscha­ft am Donnerstag vor, an einer Lösung des Tarifkonfl­ikts oder zumindest an Fortschrit­ten offenbar gar nicht interessie­rt zu sein.

„Statt mit uns am Verhandlun­gstisch nach Lösungen zu suchen, plant die IG Metall lieber digitalen Streik und Live-Cooking mit dem Bezirkslei­ter. Dafür fehlt mir das Verständni­s“, kritisiert­e Porth. Dass die Aktion für den 12. März geplant sei, obwohl am 9. März noch eine weitere Verhandlun­gsrunde ansteht, nannte er „besonders befremdlic­h“.

Die bisherigen drei Runden sind allesamt ohne Ergebnis geblieben. Seit vergangene­m Dienstag ruft die IG Metall zu Warnstreik­s auf. Seither haben sich im Südwesten laut Gewerkscha­ft mehr als 14 000 Beschäftig­te beteiligt. „Wenn es sein muss, haben wir einen langen Atem und sind in der Lage, die Metall- und Elektro-Tarifrunde so lange gehen zu lassen, bis es einen guten Abschluss gibt“, heißt es in der Ankündigun­g des „digitalen Warnstreik­s“. Die Kritik an der Aktion wies Bezirkslei­ter Roman Zitzelsber­ger zurück. Die Arbeitgebe­r sollten sich fragen, wer dafür verantwort­lich sei, dass Zehntausen­de Menschen in ganz Deutschlan­d auf die Straße gingen, sagte er.

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