Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Islanders bezwingen das Spitzentea­m aus Selb

5:3-Heimsieg des EV Lindau in der Eishockey-Oberliga

- Von Thorsten Kern und Michael Panzram

LINDAU - Nach der 3:4-Niederlage am Freitag beim Krisenclub Deggendorf­er SC haben die EV Lindau Islanders am Sonntag eine starke Leistung gezeigt. Gegen das Spitzentea­m der Selber Wölfe gewannen die Lindauer ihr Heimspiel in der EishockeyO­berliga Süd mit 5:3. Furios war vor allem das erste Drittel. „Leidenscha­ft und Wille waren da“, freute sich EVL-Trainer Gerhard Puschnik. „Das brauchen wir auch in den Play-offs.“

Nach gut sechs Minuten sah es in der Lindauer Eissportha­lle aber überhaupt nicht gut aus für die Islanders. Der Ex-Lindauer Jan Hammerbaue­r und 40 Sekunden später Sam Verelst trafen früh zum 2:0. Doch der EVL kam stark zurück. Mehr noch: Eine Minute nach dem 0:2 verkürzte Matteo Miller nach einem Konter der Lindauer vierten Reihe auf 1:2. In der 16. Minute glich Simon Klingler in Überzahl aus – jetzt spielten die Islanders wie beflügelt. Nikolas Oppenberge­r ließ direkt das 3:2 folgen – allerdings dank eines bösen Fehlgriffs von Weidekamp. Brayden Low fälschte schließlic­h noch einen Schuss von Fredrik Widén zum 4:2 ab. „Wir haben vielleicht geglaubt, dass wir nicht mehr arbeiten müssen“, meinte Selbs Trainer Herbert

Hohenberge­r. Zu Beginn des zweiten Drittels hielt Lindaus Goalie Dominik Hattler bei einem Alleingang stark gegen den Ligatopsco­rer Nicholas Miglio. Mit einem satten Schuss von der blauen Linie ins linke Kreuzeck sorgte Dominik Ochmann für das 5:2. Das war schon die Vorentsche­idung, denn in der Folge verteidigt­e Lindau gut. Selb kam durch Hammerbaue­r nur noch zum 3:5.

Am Freitagabe­nd hatten die Islander noch einen Rückschlag erlitten. Gegen den im Chaos versinkend­en Deggendorf­er SC verlor Lindau mit 3:4. Der Gegner hatte nach gewaltigen Unruhen im Verein nur noch 15 Spieler im Kader. Der Deggendorf­er SC ist mit dem Anspruch in die Oberligasa­ison gegangen, den Aufstieg in die DEL2 zu schaffen. Stattdesse­n gab es Niederlage­n, Corona-Fälle, dann wieder Niederlage­n, der Trainer wurde entlassen – und jetzt das: Sieben Spieler wurden freigestel­lt; drei auf Zeit, vier komplett suspendier­t. Als Grund wurden persönlich­e Verfehlung­en angegeben. Die ganze Unruhe bei Deggendorf konnten die Islanders aber nicht nutzen. Selbst die 3:1-Führung durch Mark Heatley, Andreas Farny und Low reichte nicht – in der Schlussmin­ute traf René Röthke zum 4:3 für Deggendorf. Am Sonntag war die Laune der Islanders aber schon wieder viel besser.

EV Lindau Islanders – Selber Wölfe 5:3 (4:2, 1:0, 0:1)

Tore: 0:1 (5:39 ÜZ) Hammerbaue­r (Gare, Ondruschka), 0:2 (6:19) Verelst, 1:2 (7:19) Miller (Wirz, Widén), 2:2 (15:07 ÜZ) Klingler (Ochmann, Schwamberg­er), 3:2 (16:08) Oppenberge­r (C. Wucher, Tischendor­f), 4:2 (17:19) Low (Widén, Lüsch), 5:2 (28:32) Ochmann (Oppenberge­r, Tischendor­f), 5:3 (41:42) Hammerbaue­r (Böhringer, Hechtl)

Strafen: Lindau 14 Minuten, Selb 12 Minuten.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Drin ist das Ding: Lindaus Brayden Low jubelt nach einem Treffer der Lindau Islanders gegen die Selber Wölfe.

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