Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Islanders bezwingen das Spitzenteam aus Selb
5:3-Heimsieg des EV Lindau in der Eishockey-Oberliga
LINDAU - Nach der 3:4-Niederlage am Freitag beim Krisenclub Deggendorfer SC haben die EV Lindau Islanders am Sonntag eine starke Leistung gezeigt. Gegen das Spitzenteam der Selber Wölfe gewannen die Lindauer ihr Heimspiel in der EishockeyOberliga Süd mit 5:3. Furios war vor allem das erste Drittel. „Leidenschaft und Wille waren da“, freute sich EVL-Trainer Gerhard Puschnik. „Das brauchen wir auch in den Play-offs.“
Nach gut sechs Minuten sah es in der Lindauer Eissporthalle aber überhaupt nicht gut aus für die Islanders. Der Ex-Lindauer Jan Hammerbauer und 40 Sekunden später Sam Verelst trafen früh zum 2:0. Doch der EVL kam stark zurück. Mehr noch: Eine Minute nach dem 0:2 verkürzte Matteo Miller nach einem Konter der Lindauer vierten Reihe auf 1:2. In der 16. Minute glich Simon Klingler in Überzahl aus – jetzt spielten die Islanders wie beflügelt. Nikolas Oppenberger ließ direkt das 3:2 folgen – allerdings dank eines bösen Fehlgriffs von Weidekamp. Brayden Low fälschte schließlich noch einen Schuss von Fredrik Widén zum 4:2 ab. „Wir haben vielleicht geglaubt, dass wir nicht mehr arbeiten müssen“, meinte Selbs Trainer Herbert
Hohenberger. Zu Beginn des zweiten Drittels hielt Lindaus Goalie Dominik Hattler bei einem Alleingang stark gegen den Ligatopscorer Nicholas Miglio. Mit einem satten Schuss von der blauen Linie ins linke Kreuzeck sorgte Dominik Ochmann für das 5:2. Das war schon die Vorentscheidung, denn in der Folge verteidigte Lindau gut. Selb kam durch Hammerbauer nur noch zum 3:5.
Am Freitagabend hatten die Islander noch einen Rückschlag erlitten. Gegen den im Chaos versinkenden Deggendorfer SC verlor Lindau mit 3:4. Der Gegner hatte nach gewaltigen Unruhen im Verein nur noch 15 Spieler im Kader. Der Deggendorfer SC ist mit dem Anspruch in die Oberligasaison gegangen, den Aufstieg in die DEL2 zu schaffen. Stattdessen gab es Niederlagen, Corona-Fälle, dann wieder Niederlagen, der Trainer wurde entlassen – und jetzt das: Sieben Spieler wurden freigestellt; drei auf Zeit, vier komplett suspendiert. Als Grund wurden persönliche Verfehlungen angegeben. Die ganze Unruhe bei Deggendorf konnten die Islanders aber nicht nutzen. Selbst die 3:1-Führung durch Mark Heatley, Andreas Farny und Low reichte nicht – in der Schlussminute traf René Röthke zum 4:3 für Deggendorf. Am Sonntag war die Laune der Islanders aber schon wieder viel besser.
EV Lindau Islanders – Selber Wölfe 5:3 (4:2, 1:0, 0:1)
Tore: 0:1 (5:39 ÜZ) Hammerbauer (Gare, Ondruschka), 0:2 (6:19) Verelst, 1:2 (7:19) Miller (Wirz, Widén), 2:2 (15:07 ÜZ) Klingler (Ochmann, Schwamberger), 3:2 (16:08) Oppenberger (C. Wucher, Tischendorf), 4:2 (17:19) Low (Widén, Lüsch), 5:2 (28:32) Ochmann (Oppenberger, Tischendorf), 5:3 (41:42) Hammerbauer (Böhringer, Hechtl)
Strafen: Lindau 14 Minuten, Selb 12 Minuten.