Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Auf dem Sprung

Die FDP gewinnt mit Björn Brenner aus Inzigkofen in fast jeder Gemeinde deutlich dazu

- Von Rudi Multer und Lukas M. Heger

INZIGKOFEN - „Ich werde sicher auch in Zukunft etwas von mir hören lassen“, sagt Björn Brenner nach seinem sehr guten Wahlergebn­is bei der Landtagswa­hl am Sonntag. Denn jetzt habe er es „verschmeck­t“, wie er mit dem schwäbisch­en Verb seine gesteigert­e Motivation für die künftige politische Arbeit in der FDP im Kreis Sigmaringe­n umschreibt. Mit ihm als Kandidaten für die Landtagswa­hl haben die Liberalen im Kreis Sigmaringe­n deutlich zugelegt. Holten sie 2016 noch 7,5 Prozent der Stimmen, waren es dieses Jahr 12,1 Prozent. In seiner Heimatgeme­inde Inzigkofen schaffte es die FDP sogar von 5,7 auf 14,3 Prozent der Stimmen – andernorts gab es sogar noch höhere Werte.

Der 38-jährige Oberarzt in der Neurologie im Universitä­tsklinikum in Ulm war noch am Sonntag in Mengen, Hohentenge­n, Meßkirch und Sauldorf unterwegs, um Wahlplakat­e abzuhängen. „Wir haben als kleine Partei nicht so viele Wahlhelfer“, sagt der Kandidat über seinen Einsatz an der Wahlfront. Auch betreibe die FDP Wahlkampf mit einem Minibudget. Umso mehr freue er sich, dass er „aus dem Nichts und unter ungünstige­n Bedingunge­n einer Pandemie“ein zweistelli­ges Ergebnis erreicht hat. Das höchste davon hat er in Schwenning­en erreicht, hier vereinte er 16,6 Prozent der Stimmen auf sich. Zuwachs gegenüber 2016: 9,4 Prozentpun­kte. „Die nächste Landtagswa­hl ist erst in fünf Jahren, aber dazwischen gibt es ja noch andere Wahlen wie die Kommunalwa­hlen.“Er könne sich durchaus eine Kandidatur für den Gemeindera­t in seiner Gemeinde Inzigkofen oder für den Kreistag vorstellen, antwortet er auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Im Kernort Inzigkofen holte Brenner 16,1 Prozent der Stimmen, in Vilsingen 13,2 und in Engelswies 10,9. Er hofft, dass sich dieses Ergebnis positiv auf die Arbeit der Kreis-FDP auswirkt, „mindestens bis in den Herbst hinein, vielleicht auch bis ins nächste Jahr“. Schon jetzt seien zwei Mitglieder neu in den Kreisverba­nd eingetrete­n. „Für eine Partei mit 30 bis 35 Mitglieder ist das eine ganze Menge.“Björn Brenner ist stellvertr­etender Vorsitzend­er des FDPKreisve­rbandes, er arbeitet im Landesfach­ausschuss Gesundheit und Soziales und ist Delegierte­r des Kreisverba­nds für Landes- und Bundespart­eitag.

Beim Blick auf die einzelnen Wahlbezirk­e der Gemeinde im Kreis zeigt sich, dass sich Brenner auch außerhalb der eigenen Gemeinde großer Beliebthei­t erfreuen zu scheint. Im Pfullendor­fer Ortsteil Mottschieß entfielen 22,5 Prozent der Stimmen auf ihn, in Sauldorf-Boll waren es 22,1, im Bad Saulgauer Ortsteil Bondorf 21,9 und im Meßkircher Ortsteil Heudorf 21,1 Prozent.

Dass sein Ergebnis auch in den Reihen der Mandatsträ­ger der FDP Beachtung fand, zeigen die Glückwünsc­he, die Björn Brenner am Sonntagabe­nd empfing, darunter der Reutlinger Bundestags­abgeordnet­e Pascal Kober, sein Kollege Benjamin Strasser aus Ravensburg, der Europaabge­ordnete Andreas Glück aus Münsingen und der FDP-Landtagsab­geordnete Klaus Hoher aus dem Bodenseekr­eis.

Einstweile­n freut sich aber seine Familie und seine drei Kinder im Alter zwischen zweieinhal­b und fünf Jahren, dass der Papa nicht mehr an Wahlkampft­erminen teilnehmen,

Wahlkampft­ermine absprechen und viele E-Mails beantworte­n muss. Bis zur nächsten Wahl dürfte es ja auch noch ein bisschen dauern – bis dahin bleibt aber der Blick auf die Sprünge, welche die FDP gemacht hat: In Bad Saulgau von 8,6 auf 12,2 Prozent, in Hettingen von 6,1 auf 11,9 Prozent oder in Scheer von 5,1 auf 12,6 Prozent. Außer in Beuron (von 9,4 auf 9,2 Prozent) legen die Liberalen mit Björn Brenner in jeder Gemeinde zu.

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Die FDP holt in Schwenning­en, Krauchenwi­es und Inzigkofen ihre besten Ergebnisse, die AfD in Scheer, Hohentenge­n und Neufra, die SPD in Veringenst­adt, Gammerting­en und Stetten am kalten Markt.

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