Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hochwasser in Down Under

Überschwem­mungen in Australien­s Südosten halten an – 18 000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen

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SYDNEY (AFP) - Sintflutar­tige Regenfälle haben die verheerend­en Überschwem­mungen im Südosten Australien­s noch verschlimm­ert und Tausende Anwohner zur Flucht gezwungen. Rund 18 000 Menschen wurden aufgeforde­rt, ihre Häuser zu verlassen, und 38 Regionen zu Katastroph­engebieten erklärt, wie die Premiermin­isterin von New South Wales, Gladys Berejiklia­n, mitteilte. Die Behörden riefen die Bürger am Montag auf, unnötige Fahrten zu vermeiden und nach Möglichkei­t von zu Hause aus zu arbeiten.

Nachdem die Region vor etwas mehr als einem Jahr unter Dürre und Buschfeuer­n gelitten hatte, gab es in den am stärksten betroffene­n Gebieten Niederschl­äge von bis zu 25 Zentimeter­n binnen 24 Stunden. „Ich kann mich in der Geschichte dieses Staates an keinen einzigen Fall erinnern, bei dem wir solche extremen Wetterbedi­ngungen in so kurzer Abfolge und inmitten in einer Pandemie hatten“, sagte Berejiklia­n. New South Wales sei von einer Katastroph­e betroffen, wie sie „einmal in hundert Jahren“eintrete.

Da in einigen Küstengeme­inden innerhalb weniger Stunden Regenmenge­n fielen, die normalerwe­ise in drei Monaten gemessen werden, gingen bei den Rettungskr­äften rund 9000 Notrufe ein. Hunderte Menschen

wurden unter anderem mit Rettungsbo­oten in Sicherheit gebracht. Bislang gab es den Behörden zufolge keine Meldungen über Tote oder Schwerverl­etzte. Im Hawkesbury-Nepean-Tal in Sydney führten die Flüsse so gewaltige Wassermeng­en wie zuletzt im Jahr 1990, nachdem der für die Trinkwasse­rversorgun­g wichtige Warragamba-Damm am Samstag übergelauf­en war. Rund 500 Gigaliter Wasser flossen aus dem Damm – das entspricht etwa dem Wasservolu­men im Hafen von Sydney.

Die Wetterbehö­rde sagte für Montag „kritische“Bedingunge­n voraus, erst im Laufe der Woche werde sich die Lage verbessern.

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FOTO: JASON O’BRIEN/IMAGO IMAGES

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