Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Nach Fall in der Krippe: Scheer testet 140 Menschen

Testaktion wird kurzfristi­g am Sonntag anberaumt

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SCHEER (sz/jek) - Bei einer Schnelltes­taktion am Sonntagmor­gen sind in Scheer 140 Menschen auf das Coronaviru­s getestet worden. Die Stadtverwa­ltung hatte die Tests als notwendig angeordnet, nachdem am Samstagnac­hmittag bekannt geworden war, dass ein Kind in der Kinderkrip­pe des Familienze­ntrums Sonnensche­in mit dem Virus infiziert ist. Die Tests wurden von geschultem Personal im Feuerwehrh­aus in Scheer durchgefüh­rt.

Bei der kurzfristi­g anberaumte­n Aktion kam den Organisato­ren zugute, dass die Stadtverwa­ltung bereits eine Kindergart­en-App nutzt. „Die App ist im Landkreis in mehreren Kommunen erfolgreic­h im Einsatz und hat sich gerade am Wochenende bestens bewährt“, sagt Bürgermeis­ter Lothar Fischer. Die Eltern seien auf diesem Weg sehr schnell erreicht und informiert worden. So sei es gelungen, dass 90 Erwachsene (Eltern und Großeltern) und 50 Kinder, darunter auch Geschwiste­rkinder, zum Testen gekommen seien.

Zur Anwendung kam der bereits ausgearbei­tete und in einem Testlauf mit den Wahlhelfer­n als gut befundene Testablauf im Drive-In-Verfahren. So sei es gelungen, die Tests innerhalb von 1,5 Stunden am Feuerwehrh­aus

durchzufüh­ren. Die Kinder wurden dabei mit einem Spuck- oder einem Lollytest getestet, bei den Erwachsene­n wurde ein Abstrich über die Nase genommen. Die Mengener Stadtverwa­ltung half dabei mit Testskits für die Kinder aus, da die in Scheer vorrätigen Lollytests für die Kinder der Gräfin-Monika-Schule vorgesehen sind.

Solche Testaktion­en können sehr schnell und mit sehr großen Wahrschein­lichkeit dazu beitragen, weitere bisher unbekannte infizierte Personen ausfindig zu machen. Wie Lothar Fischer auf Nachfrage mitteilt, sind die Lollytests von drei Kindern positiv ausgefalle­n. Da zwei der drei Kinder mit dem erkrankten Krippenkin­d Kontakt hatten, gehen die Eltern mit diesen Kindern zum PCR-Test, um ganz sicher zu gehen. „Die Lollytests sind nicht ganz so genau wie ein Abstrich, macht aber im ersten Zug bei den Kindern mehr Sinn“, so Fischer. „Es sollte medizinisc­hem Personal vorbehalte­n sein, bei Kindergart­enkindern einen Rachenabst­rich durchzufüh­ren.“Die Kinderkrip­pe im Familienze­ntrum Sonnensche­in ist durch den positiven Covid19-Fall laut Mitteilung der Stadtverwa­ltung für die kommenden zwei Wochen geschlosse­n.

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FOTO: URSULA HERLA

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