Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bremen profitiert von Flurbereinigung
Die Gemeinde Hohentengen beteiligt sich am Verfahren für Granheim
HOHENTENGEN - Die Gemeinde Hohentengen beteiligt sich am Flurbereinigungsverfahren, das schwerpunktmäßig den Mengener Weiler Granheim betrifft, weil im Hohentengener Ortsteil Bremen zwei Wege neu angelegt und bestehende Wege entfallen werden. Das gesamte Verfahren kostet insgesamt 400 000 Euro. Die Maßnahmen in der Göge werden rund 55000 Euro kosten, die Gemeinde beteiligt sich mit zehn Prozent an den Kosten. „Wir haben bei dieser Flurbereinigung Vorteile, deshalb machen wir mit“, warb Bürgermeister Peter Rainer in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag einstimmig.
Das Flurbereinigungsverfahren wurde von der Stadt Mengen beantragt, um eine Umfahrung der Granheimer Höfe zu bauen. Markus Krattenmacher vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Ravensburg stellte das Projekt in der vergangenen Woche in der GögeHalle vor.
Das Flurbereinigungsprojekt liegt unmittelbar an der Grenze zwischen Mengen und Hohentengen. Bremen wurde mit Grundstücken auf einer Fläche von 17 Hektar in das Verfahren einbezogen, um die Grenze der Gemarkung zu begradigen und auch um eine Verbesserung der Flächenbewirtschaftung zu erreichen. Die Gespräche mit den zwölf Eigentümern haben bereits stattgefunden, berichtete Krattenmacher. Nach diesen Gesprächen wurde die neue Planung der Wege und Gewässer entsprechend ausgearbeitet. Zwei neue Kieswege entstehen, bestehende entfallen, eine Gehölzversetzung ist zur Agrarstrukturverbesserung vorgesehen. Für diese Eingriffe brauche es eine Ausgleichsmaßnahme: Eine extensive Mähwiese sei dazu vorgesehen.
Um diese Flurbereinigung umzusetzen, ist die Zustimmung der Gemeinde Hohentengen nowendig, erklärte Bürgermeister Peter Rainer, weil die Gemeinde nach Abschluss der Flurbereinigung die Wege, einschließlich Ausgleichsmaßnahmen in ihr Eigentum übernimmt und zum künftigen Unterhalt der Feldwege verpflichtet ist.
Die Kosten der Maßnahmen auf der Hohentengener Gemarkung liegen bei 55000 Euro: 70 Prozent bezahlen Bund und Land, 20 Prozent die Eigentümer. Weil die Gemeinde sich bei den Kosten der Flurbereinigungen in Ursendorf und EichenGünzkofen mit zehn Prozent beteiligt, schlug Rainer, im Sinne der Gleichbehandlung, vor, auch in diesem Verfahren den freiwilligen Beitrag von zehn Prozent zur Entlastung der Eigentümer zu übernehmen. Auch gab er zu bedenken, dass bei neuen Wegen vorerst keine Unterhaltskosten für die Gemeinde entstehen werden.
Es folgte eine Debatte und Krattenmacher beantwortete einige Fragen. Er betonte, dass Hohentengen keine Kosten, die auf der Mengener Gemarkung entstehen, tragen werde. Es seien Kieswege geplant, weil geteerte Wege teuer sind. Wenn es um die neue Gemarkungsgrenze gehe, werde er in zwei oder drei Jahren wieder in die Gemeinderatssitzung kommen, um die Planung vorzustellen. Man werde sehen, wie das Ergebnis der neuen Aufteilung der Flächen aussehen werden, ob sich in Hohentengen die Flächengröße verringert oder nicht. Insgesamt dauere das Verfahren voraussichtlich fast fünf Jahre.
Krattenmacher wurde auf das geplante Naturschutzgebiet angesprochen: Hier werde es Einschränkungen für die landwirtschaftliche Nutzung geben: Ob diese Minderung beim Tausch der Flächen berücksichtigt werde. Krattenmacher erklärte, dass die Naturschutzbelange beim Regierungspräsidium angesiedelt sind. Das Regierungspräsidium werde angehört und werde Stellung nehmen. „Wer im Naturschutzgebiet drin ist, bleibt aber auch drin“, sagte er.
Es wurde angeregt, eine direkt Verbindung für Fußgänger und Radfahrer nach Granheim zu schaffen. Früher habe es Brücken gegeben, die jetzt fehlen. Es wäre eine Aufwertung der Landschaft. Krattenmacher erklärte, der Schwerpunkt liege in der Umfahrung von Granheim. „Wir bedienen die Landwirtschaft. Radwege sind Nebeneffekte“, erklärte er.
Bürgermeister Rainer betonte, dass Mengen die Flurbereinigung angestoßen habe. Zusätzliche Wege zu planen sei möglich, doch seien die Eigentümer und die Flurbereinigung die Akteure, nicht die Gemeinde. Wenn die Querverbindung für Fußgänger und Radfahrer Sinn mache, werde das Landwirtschaftsamt, das auch beteiligt ist, diese Ergänzung einbringen, sagte er.