Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Verband annulliert die Punkterunde
Fußball: Die Ligasaison 2020/2021 ist beendet - Entscheidung über Pokal vertagt
STUTTGART - Die Fußballsaison 2020/2021 im Bereich des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV) ist beendet. Am Freitagnachmittag zog der Beirat des Verbandes einen Schlussstrich unter die Saison. Das hat der Verband am Freitagnachmittag bekannt gegeben. Eine Entscheidung, die eigentlich niemand überraschen dürfte. Die Saison war seit Ende Oktober 2020 coronabedingt unterbrochen. „Da die erforderliche Anzahl von Spielen für eine sportliche Wertung nicht erreicht ist, bleibt als Konsequenz daraus nur die Annullierung der Saison“, heißt es in einer Mitteilung des WFV. In Konsequenz heißt dies: Es gibt weder einen Auf- noch einen Abstieg, in der Saison 2021/2022 geht es mit unveränderten Ligen bei null los.
Das Ergebnis war erwartet worden, spätestens als feststand, dass nicht am ursprünglich angedachten, im Spätherbst nach der Unterbrechung beschlossenen Plan festgehalten werden kann. Der sah vor, die Saison, bei niedrigen Inzidenzwerten unter 50, nach einer Vorbereitungszeit von rund drei Wochen ab spätestens 9. Mai als Einfachrunde wieder aufzunehmen, und Meister, Aufsteiger sowie Absteiger zu ermitteln, inklusive Relegation.
In der Mitteilung des WFV heißt es: „Grundlage der Beiratsentscheidung sind die anhaltenden Beschränkungen zur Bekämpfung der CoronaPandemie, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs bis zum 9. Mai nach einer angemessenen Vorbereitungszeit unmöglich machen. WFV-Präsident Matthias Schöck sagt: „Wir haben bis zuletzt gehofft, müssen nun aber diese bittere Entscheidung treffen. Es war richtig, dass wir uns die Chance so lange wie möglich offengehalten haben, die Saison über den Abschluss der Hinrunde zu einer sportlichen Wertung zu führen – das ist unsere Aufgabe als Verband und Verpflichtung gegenüber unseren Vereinen, für die eine Annullierung teilweise auch wirtschaftlich erhebliche Folgen hat. Ein Abbruch ist deshalb erst dann sachgerecht, wenn in der verbleibenden Zeit keine sportliche Entscheidung mehr herbeigeführt werden kann. Dieser Punkt war nun erreicht.“
Für Sigmar Störk, Spielleiter des Bezirks Donau ist der Abbruch die richtige Entscheidung. „Zum Schluss war nichts mehr anderes darstellbar und der Abbruch die logische Konsequenz“, sagt Störk. Natürlich habe man beim Abbruch noch die Hoffnung gehabt, im Frühjahr, bei niedrigeren Inzidenzwerten wieder spielen. Aber als man gemerkt habe, dass der Plan B nicht funktioniere, sei der Abbruch die richtige Entscheidung gewesen. „Jetzt haben die Vereine wenigstens früh Planungssicherheit“, sagt Störk.
Bereits die Saison 2019/2020 war vom WFV aufgrund der Coronapandemie abgebrochen worden. Im Frühjahr 2020 hatte der Verband - in Abstimmung mit Bezirken und Vereinen - entschieden, die Meister zwar aufsteigen zu lassen, den Abstieg und die Relegation aber auszusetzen.
Hoffnung hat WFV-Präsident Schöck für die Saison 2021/2022: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die neue Saison pünktlich starten und endlich wieder die Wochenenden in gewohnter Atmosphäre auf unseren Fußballplätzen verbringen können.“Gleichzeitig bricht er eine Lanze für die Vereine: „Was den Umgang mit der Pandemie angeht, haben unsere Vereine im Spätsommer und Herbst 2020, dass sie sich auch unter erschwerten Bedingungen verantwortungsvoll und leidenschaftlich für den Fußball einsetzen. Davor habe ich großen Respekt und das macht Mut für die Zukunft.“
Bereits am Donnerstagabend hatte der Badische Fußball-Verband (BFV) nach einer Sitzung des Vorstandes die Saison für beendet erklärt. Das geht aus einer Mitteilung auf der Homepage des Verbandes hervor. Der Südbadische folgte ebenfalls. Beide Verbände annullieren die angefangenen Runden.
Ausgenommen und vom Beschluss nicht betroffen von der Regelung sind die Pokalspiele im WFV sowie die Oberligen Baden-Württemberg. Fertig gespielt werden soll der Verbandspokal. Wie mit den Bezirkspokal-Wettbewerben verfahren wird, soll zeitnah geklärt werden – das letzte Wort haben hier die Bezirke selbst.
„Da haben wir noch keine Entscheidung getroffen, das werden wir in den kommenden Wochen auch in Absprache mit den Vereinen diskutieren“, sagt Sigmar Störk für den Bezirk Donau.