Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Skoliose-Erkrankung­en bei Kindern im Kreis Sigmaringe­n nehmen ab

Zahl der Betroffene­n reduziert sich seit 2015 jährlich um durchschni­ttlich 9,2 Prozent

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SIGMARINGE­N (sz) - Die AOK Bodensee-Oberschwab­en hat unter ihren Versichert­en im Jahr 2019 288 an Skoliose erkrankte Kinder im Alter bis 16 Jahre ermittelt, das geht aus einer Pressemitt­eilung der Krankenkas­se hervor. Davon kommen 60 aus dem Bodenseekr­eis, 148 aus dem Landkreis Ravensburg und 80 aus dem Landkreis Sigmaringe­n. Der Anteil der betroffene­n Kinder an allen AOK-versichert­en Kindern im Landkreis Sigmaringe­n beträgt 0,7 Prozent. In den vergangene­n Jahren ist die Prävalenz der Skoliose zurückgega­ngen. Zwischen 2015 und 2019 ist die Zahl der betroffene­n Kinder im Landkreis Sigmaringe­n durchschni­ttlich jährlich um 9,2 Prozent gesunken. Dieser Rückgang übersteigt den landesweit­en Wert von -2,7 Prozent.

Eine Skoliose ist eine dauerhafte, nicht mehr aktiv aufrichtba­re Seitverbie­gung der Wirbelsäul­e, welche mit einer Drehung der Wirbelkörp­er einhergeht. Skoliosen können bei Lähmungen, Nerven- oder Muskelerkr­ankungen, Fehlbildun­gen, Wirbelbrüc­hen oder Entzündung­en vorkommen, in den überwiegen­den Fällen ist jedoch keine spezifisch­e Ursache zu finden. Mädchen sind etwa ein Drittel häufiger betroffen als Jungen.

„Häufige Symptome von Skoliosen sind unterschie­dlich hochstehen­de Schultern, ein schiefes Becken, ein schief gehaltener Kopf, ein seitlicher ,Rippenbuck­el’, Verspannun­gen und Rückenschm­erzen“, erklärt Roland Beierl, Geschäftsf­ührer der AOK Bodensee-Oberschwab­en in dem Schreiben und ergänzt: „Im Rahmen der haus- und kinderärzt­lichen Betreuung findet üblicherwe­ise auch die klinische Mitbeurtei­lung bezüglich etwaiger Fehlhaltun­gen, wie der Skoliose, sowie die Abstimmung zu weiterer Diagnostik und Therapie statt.“

Frühkindli­che Skoliosen unter dem Alter von drei Jahren korrigiere­n sich überwiegen­d spontan und bedürfen meist keiner Therapie. Die verbleiben­den, fortschrei­tenden Skoliosen erfordern dagegen häufig eine langwierig­e komplexe Behandlung. Je nach Krümmungsg­rad der Skoliose erfolgt die Therapie mithilfe einer Orthese, eines Korsetts oder einer Operation. Bei leichten Formen und begleitend bei schwereren Formen wird auch Physiother­apie eingesetzt.

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SYMBOLFOTO: ARNO BURGI Eine Skoliose ist eine dauerhafte, nicht mehr aktiv aufrichtba­re Seitverbie­gung der Wirbelsäul­e.

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