Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vital-Apotheke eröffnet Testzentrum im Kunsthaus
Schule war auf der Suche nach einer sinnvollen Nutzung – Apotheke erhöht die Testkapazität erheblich
BAD SAULGAU - Die Vital-Apotheke hat am Montag im Jungen Kunsthaus ein neues Testzentrum eröffnet. Damit erhöhen sich in Bad Saulgau die Testkapazitäten. Testen und Kunst gehen zudem eine interessante Verbindung ein.
Wie der Zufall es will: Anja Heggenberger-Lutz, Leiterin des Jungen Kunsthauses, war auf der Suche nach einer Nutzung für die wegen Corona brachliegenden Räumlichkeiten des Jungen Kunsthauses an der Kaiserstraße: „Wir wollten Räume entweder für Schulklassen, die zusätzliche Räume benötigen, oder für ein Bürgertestzentrum vorübergehend zur Verfügung stellen.“Sie wandte sich an Martin Brölz vom Ordnungsamt der Stadt. Wenig später meldete sich die Vital-Apotheke ebenfalls bei Martin Brölz. Das Inhaber-Ehepaar Buck war auf der Suche nach Räumen für ein neues Testzentrum. Die bisherigen Testkapazitäten in einem Nebenraum der Apotheke reichten nicht mehr aus. „Wir waren voll“, sagt Apothekerin Tatjana Buck. Dann ging es Schlag auf Schlag. Mit Unterstützung der Stadt und des Sachgebiets Brand- und Katastrophenschutz mit seinem Leiter Karl-Heinz Dumbeck wurde das Testzentrum innerhalb einer Woche eingerichtet.
Das ging am Montag Punkt 9.30 Uhr in Betrieb. „Das ist für uns perfekt“, sagt Apotheker Martin Buck. Das Junge Kunsthaus liegt nur wenige Meter von der Vital-Apotheke entfernt auf der anderen Seite der Kaiserstraße. Das erleichtert die Logistik.
Einen Test im neuen Testzentrum gibt es ausschließlich nach Anmeldung. Wartezeiten sollen so gut wie möglich vermieden werden. Anmelden können sich die Besucher im Testzentrum entweder online oder über Telefon. Sehr kurzfristige Terminbuchungen sind auch noch am Eingang zum Testzentrum möglich. Ein vom Handy gescannter QR-Code am Eingangsschild zum Testzentrum macht es möglich, „wenn noch etwas frei ist“, wie Tatjana Buck einschränkt.
Entlang des Flurs gelangt der Besucher in den einstigen Veranstaltungsraum des Kunsthauses. Statt Zuschauerreihen sind hier drei Testkabinen aufgebaut, die Besucher werden in die jeweils leere Kabine gerufen. Der Test dauert nur wenige Minuten. Ausgewertet wird in einem Labor, das im Raum für die kleinen Kunstschüler eingerichtet wurde. Das Testergebnis wird automatisch per Mail versandt.
„Wenn alles gut läuft, ist es unser Ziel, dass wir alle zwei Minuten drei Personen testen können“, so Martin Buck. 600 Tests pro Woche wären das. Wenn das Tübinger Modell tatsächlich komme, dann seien sehr viel mehr Testkapazitäten notwendig.