Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Coronatest­s im Friseursal­on

Unternehme­r-Duo aus Pfullendor­f betreibt in Sigmaringe­n zwei Stationen

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SIGMARINGE­N (mke) - Seit Ende Dezember gibt es in Sigmaringe­n zwei weitere Corona-Teststatio­nen, beide betrieben von Geschäftsf­ührer Halil Ibrahim Cükür und Gesellscha­fter Serkan Akkus. Sie haben beschlosse­n, in Pandemieze­iten ein zweites Standbein zu gründen.

Die Männer kennen sich seit Kindheitst­agen, haben vor fünf Jahren die Firma Ghaabstro in Meßkirch gegründet und bieten biologisch abbaubare Verpackung­en für die Gastronomi­e an. Dann kam Corona. „Die Restaurant­s hatten geschlosse­n, deshalb ist uns Arbeit weggebroch­en“, sagt Akkus. Da die Firma zu Beginn der Pandemie auch Masken und Coronatest­s im Zusammensc­hluss mit drei weiteren Unternehme­n importiert hat, sei die Idee gekommen, selbst Testzentre­n zu eröffnen. Das erste befindet sich seit Mitte Dezember vor den Firmenbüro­s in der Industries­traße in Meßkirch, ein weiteres kam in Singen am Bahnhof hinzu, zwei in Sigmaringe­n: Vor dem E-Center betreiben die Männer einen Container, im Kaufland haben sie einen früheren Friseursal­on angemietet.

15 Minijobber sind inzwischen Teil des Teams, alle aus dem medizinisc­hen Bereich. „Das war uns vom Landratsam­t mit auf den Weg gegeben worden“, sagt Akkus. Außerdem plant das Duo, künftig auch PCRTests neben den Schnelltes­ts anzubieten, dafür will es geeignetes Personal, das beim DRK geschult wurde, einsetzen.

Das Team wendet Nasaltests an, legt laut Cükür aber Wert darauf, dass das schmerzfre­i abläuft. „Manche fragen, wie tief wir gehen, weil sie schon Verletzung­en hatten“, sagt der 42-Jährige. Da die Tests ihrer Erfahrung nach sehr zuverlässi­g seien, sei auch ein Abstrich am Nasenflüge­l ausreichen­d. Einen positiven Test hatten die Männer seit Start ihrer Testzentre­n aber noch nicht.

Derzeit sind die Schnelltes­ts für alle Bürger kostenlos, und auch Geimpfte nutzen das Angebot, so der Eindruck der beiden. Etwa 100 Menschen kommen täglich in die Friedrich-List-Straße, um die 50 ins Kaufland. Pro Test erhalten sie nach eigener Aussage 12,50 Euro vom Staat. Gleichzeit­ig haben die Männer bereits 50 000 Euro investiert. „Ob sich das rentiert, sehen wir Ende Januar“, so Cükürs Fazit.

Die Öffnungsze­iten des Testzentru­ms beim E-Center sind Montag bis Samstag von 6 bis 20 Uhr, das Testzentru­m im Kaufland hat an denselben Tagen von 9 bis 20 Uhr geöffnet.

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FOTO: MAREIKE KEIPER Vertrauen ins eigene Team: Gesellscha­fter Serkan Akkus (Mitte) und Halil Ibrahim Cükür lassen sich von Necla Kizilcelik testen.

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