Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Alles im grünen Energieber­eich

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Zwar ist die neue Ampel noch keine 100 Tage am Regierungs­werk, dennoch wollen wir eine kleine klima- und energiepol­itische Zwischenbi­lanz wagen. Um es vorwegzune­hmen: Alles läuft nach Plan.

Dass ein paar Ungereimth­eiten bleiben, liegt in der Natur der Sache. Wir beginnen mit den leicht gestiegene­n Preisen für Sprit, Heizöl und Erdgas. Die sind auf den ersten Blick lästig, auf den zweiten aber zielführen­d. Wenn nämlich die Benzin- und Dieselprei­se weiter steigen, wird den Autofahrer­n das Autofahren irgendwann vergehen, ohne dass die Politik eine Verbotskeu­le schwingen müsste. Das ist sehr gut für die Umwelt.

Ähnlich ist die beachtlich­e Preisentwi­cklung beim Erdgas zu sehen: Gas, welches zu teuer ist oder – noch besser – gar nicht mehr geliefert wird, kann auch nicht verbrannt werden. Und wer seine Heizung mit Erdöl füttert, ist sowieso komplett aus der Zeit gefallen. Folgericht­ig müssen bald alle neuen Heizungen hochprozen­tig mit regenerati­ven Energien gespeist werden.

Alte Häuser, die für eine Wärmepumpe nicht taugen, sind Abrisskand­idaten. Damit die Besitzer solcher Baracken nicht auf die Idee kommen, noch schnell auf Pellets umzusteige­n, hat das Bundesumwe­ltamt jetzt vorgeschla­gen, Holzheizun­gen zu verbieten. Wer Corona überlebt hat, soll nicht am Feinstaub sterben. Alles in allem ist Deutschlan­d also im grünen Energieber­eich.

Ein uns persönlich bekannter Oberstudie­nrat a. D. hat angemerkt, in anderen Kulturen sei getrocknet­er Kameldung ein bewährtes Brennmater­ial. Man müsse nur genügend Kamele haben. (vp)

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FOTO: DPA Ihr getrocknet­er Dung könnte die aktuelle Energiekri­se lösen: Kamele in der Wüste des Sultanats Oman.

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