Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Heumilch vom Albaufstieg im Gammertinger Automat
Regionale Produkte eines Bauernhofs werden rund um die Uhr angeboten
●
GAMMERTINGEN - Mit großer Freude hat die Landwirtsfamilie Münch aus Hochberg die Förderungsplakete aus den Händen von Regionalmanager Hannes Bartholl von der LEADER-Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Alb, für ihren Heumilch-Verkaufsautomaten erhalten. Der steht nun gut bestückt mit regionalen Produkten aus bäuerlichen Betrieben in Gammertingen in der Sigmaringer Straße 57, gegenüber der Gärtnerei „Grün“. Mit der Plakettenübergabe eröffneten die Münchs offiziell den Kühlautomaten, der seinen Platz an der Giebelseite des Hauses von Ferdinand Acker gefunden hat.
Warum der Automat mit der Ware aus Zwiefalten-Hochberg seinen Weg nach Gammertingen gefunden hat, erklärten Walter und Pia Münch mit der Anregung der Kundin Claudia Weber, die an diesem Tag mit Sohn
Lennard die erste Kundin am Automaten war. Die Gammertingerin, die des öfteren im Hofladen der Münchs einkauft, befand, dass doch auch Gammertinger Bürger von solchen in der Region hergestellten Produkten profitieren sollten, was bei den Münchs auf fruchtbaren Boden fiel. So stellten sie bei der LAG einen Förderantrag
über das Regionalbudget „Kleinprojekte“. Wie Regionalmanager Bartholl erläuterte, soll dieses Regionalbudget zur Verbesserung der Infrastruktur ländlicher Gebiete und zur nachhaltigen Stärkung der Wirtschaftskraft dienen. „Wir wollen den lokalen Akteuren ermöglichen, regionale Prozesse mitzugestalten. So kann das Potenzial einer Region besser genutzt und erheblich zur Entwicklung der Region beitragen“, so Bartholl. Er gratulierte der Familie Münch für die gelungene Umsetzung des Projekts. Pia und Walter Münch sowie Jungbauer Lukas Münch gaben Einblick in die Wirtschaftsweise ihres Hofes und die Herstellung der Produkte, die im Heumilchautomaten angeboten werden.
Am Albaufstieg über Zwiefalten liegt der Hof der Familie Münch, der 20 Milchkühe, zehn Mastschweine und 30 Hühner beherbergt. Der Seniorchef betont, dass sein Betrieb nach Vorbild früherer bäuerlicher Betriebe eine gewisse Autarkie anstrebt, sprich: „Wir bauen das Futter für unser Vieh selbst an“. Beispielsweise bekommt das Milchvieh im Sommer Gras, im Winter Heu, zusätzlich als Kraftfutter Getreide, aber keine Silage. „Deshalb heißt unsere Milch eben „Heumilch“, so Jungbauer Lukas. Ihre
Milch liefern die Münchs an die Hofkäserei Engst in Hayingen, die daraus Käse herstellt. „Produkte aus der Region auch in der Region verarbeiten und vermarkten, damit die Wertschöpfung in der Region lassen, das macht für uns Sinn“, so Münch-Senior und betont die weiteren Vorteile wie kurze Transportwege und Frische. Mit der Bezeichnung Heumilch steht die Milch auch in Glasflaschen im Automaten, neben Flaschen mit „Cassis-Molke“und „Ananas-CocosMolke“.
„Wir und unsere befreundeten Landwirte verwerten möglichst alles, was bei der Verarbeitung anfällt“, sagte Pia Münch und deutet auf die Molke. Das Rückstandsprodukt der Milch bei der Käseherstellung ist in früheren Zeiten eher als Schweinefutter verwendet worden. Heute wird die gesunde Molke unter anderem mit Fruchtsaft als leckerer Drink angeboten. Der Automat gibt aber noch viel