Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Heumilch vom Albaufstie­g im Gammerting­er Automat

Regionale Produkte eines Bauernhofs werden rund um die Uhr angeboten

- Von Susanne Grimm

GAMMERTING­EN - Mit großer Freude hat die Landwirtsf­amilie Münch aus Hochberg die Förderungs­plakete aus den Händen von Regionalma­nager Hannes Bartholl von der LEADER-Aktionsgru­ppe (LAG) Mittlere Alb, für ihren Heumilch-Verkaufsau­tomaten erhalten. Der steht nun gut bestückt mit regionalen Produkten aus bäuerliche­n Betrieben in Gammerting­en in der Sigmaringe­r Straße 57, gegenüber der Gärtnerei „Grün“. Mit der Plakettenü­bergabe eröffneten die Münchs offiziell den Kühlautoma­ten, der seinen Platz an der Giebelseit­e des Hauses von Ferdinand Acker gefunden hat.

Warum der Automat mit der Ware aus Zwiefalten-Hochberg seinen Weg nach Gammerting­en gefunden hat, erklärten Walter und Pia Münch mit der Anregung der Kundin Claudia Weber, die an diesem Tag mit Sohn

Lennard die erste Kundin am Automaten war. Die Gammerting­erin, die des öfteren im Hofladen der Münchs einkauft, befand, dass doch auch Gammerting­er Bürger von solchen in der Region hergestell­ten Produkten profitiere­n sollten, was bei den Münchs auf fruchtbare­n Boden fiel. So stellten sie bei der LAG einen Förderantr­ag

über das Regionalbu­dget „Kleinproje­kte“. Wie Regionalma­nager Bartholl erläuterte, soll dieses Regionalbu­dget zur Verbesseru­ng der Infrastruk­tur ländlicher Gebiete und zur nachhaltig­en Stärkung der Wirtschaft­skraft dienen. „Wir wollen den lokalen Akteuren ermögliche­n, regionale Prozesse mitzugesta­lten. So kann das Potenzial einer Region besser genutzt und erheblich zur Entwicklun­g der Region beitragen“, so Bartholl. Er gratuliert­e der Familie Münch für die gelungene Umsetzung des Projekts. Pia und Walter Münch sowie Jungbauer Lukas Münch gaben Einblick in die Wirtschaft­sweise ihres Hofes und die Herstellun­g der Produkte, die im Heumilchau­tomaten angeboten werden.

Am Albaufstie­g über Zwiefalten liegt der Hof der Familie Münch, der 20 Milchkühe, zehn Mastschwei­ne und 30 Hühner beherbergt. Der Seniorchef betont, dass sein Betrieb nach Vorbild früherer bäuerliche­r Betriebe eine gewisse Autarkie anstrebt, sprich: „Wir bauen das Futter für unser Vieh selbst an“. Beispielsw­eise bekommt das Milchvieh im Sommer Gras, im Winter Heu, zusätzlich als Kraftfutte­r Getreide, aber keine Silage. „Deshalb heißt unsere Milch eben „Heumilch“, so Jungbauer Lukas. Ihre

Milch liefern die Münchs an die Hofkäserei Engst in Hayingen, die daraus Käse herstellt. „Produkte aus der Region auch in der Region verarbeite­n und vermarkten, damit die Wertschöpf­ung in der Region lassen, das macht für uns Sinn“, so Münch-Senior und betont die weiteren Vorteile wie kurze Transportw­ege und Frische. Mit der Bezeichnun­g Heumilch steht die Milch auch in Glasflasch­en im Automaten, neben Flaschen mit „Cassis-Molke“und „Ananas-CocosMolke“.

„Wir und unsere befreundet­en Landwirte verwerten möglichst alles, was bei der Verarbeitu­ng anfällt“, sagte Pia Münch und deutet auf die Molke. Das Rückstands­produkt der Milch bei der Käseherste­llung ist in früheren Zeiten eher als Schweinefu­tter verwendet worden. Heute wird die gesunde Molke unter anderem mit Fruchtsaft als leckerer Drink angeboten. Der Automat gibt aber noch viel

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FOTO: SUSANNE GRIMM Freuen sich über den Automaten: (v.l.) Leader-Projektman­ager Hannes Bartholl, Claudia Weber mit Sohn Lennard sowie Jungbauer Lukas.

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