Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Begegnungs­stätte erhält Nistkästen

Das ehemalige Schulgebäu­de soll auch zur Heimat von Mauersegle­rn werden

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WINTERLING­EN - Der kleine Turm auf der Winterling­er Begegnungs­stätte in der Gerhardstr­aße wird gerade saniert und auch die Südfront des ehemaligen Schulgebäu­des, in dem sich über dem neu eingericht­eten Trauzimmer auch der Winterling­er Gemeindera­t zu seinen Sitzungen trifft, steht derzeit eingerüste­t.

Alfred Naumann kam als Mitarbeite­r beim Bauhof oft an der Baustelle vorbei und dabei entstand die Idee, an das hohe Gebäude im Ortskern einige Nistkästen für die Mauersegle­r anzubringe­n, zumal vom Gerüst aus das Anbringen dieser künstliche­n Nisthilfen derzeit gefahrlos möglich wäre.

Diese Flugkünstl­er mit ihren charakteri­stischen " Sri-Sri" Rufen die fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen, werden oft mit den Schwalben verwechsel­t, da sie ein ähnliches Flugbild zeigen. Sie sind mit diesen jedoch nicht verwandt, sondern gehören ornitholog­isch zu der Familie der Segler.

Alfred Naumann wandte sich mit seinem Vorhaben durch Vermittlun­g der Harthauser Vogelfreun­de an den NABU Albstadt, der seine Bereitscha­ft signalisie­rte vier Nistkästen für diesen Standort in Winterling­en zu spenden.

"Als Kulturfolg­er sind die Mauersegle­r, die nur zur Brut zwischen Mai und August in Mitteleuro­pa auftreten, auf Nischen an Türmen oder hohen Hausfassad­en angewiesen", erklärte Mathias Stauß vom Vorstand des NABU Albstadt bei der Übergabe der Nistkästen vor der Winterling­er Begegnungs­stätte.

Oftmals würden jedoch bei Fassadenod­er Gebäudesan­ierungen diese Nischen geschlosse­n und so leiden die Mauersegle­r vielerorts an geeigneten Brutgelege­nheiten.

Die vom NABU beschaffte­n Nistkästen aus wetterfest­em Holzbeton, die in den kommenden Tagen fachmännis­ch an der Fassade der Begegnungs­stätte angebracht werden sollen , sind speziell für die Bedürfniss­e dieser Segler mit dem typisch ovalen und waagerecht eingebaute­n Flugloch entwickelt worden und werden, wie auch Erfahrunge­n am ehemaligen Benzinger Rathaus zeigen, gerne angenommen.

Allerdings braucht es dazu Geduld, da diese Vögel in aller Regel nicht schon im ersten Jahr diese künstliche­n Nisthilfen akzeptiere­n. Sind diese jedoch einmal belegt, werden sie danach oftmals über viele Jahre von den Mauersegle­rn, die als Langstreck­enzieher den größten Teil des Jahres im südlichen Afrika auf Insektenja­gd gehen, immer wieder benutzt.

Bürgermeis­ter Michael Maier, der die vier Kästen zusammen mit Bauamtslei­ter Frank Maier hoch oben auf dem Gerüst für die Gemeinde in Empfang nahm, dankte dem NABU für die gespendete­n Nisthilfen und gab dabei seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieses Winterling­er Wohnangebo­t bei den Mauersegle­rn Gefallen finden möge.

 ?? FOTO: KARL-OTTO GAUGGEL ?? In luftiger Höhe auf dem Gerüst an der Begegnungs­stätte fand die Übergabeze­remonie statt : Von links: Bauamtslei­ter Frank Maier, Mathias Stauß vom Vorstand des NABU Albstadt , Bürgermeis­ter Michael Maier und Bauhofmita­rbeiter Alfred Naumann.
FOTO: KARL-OTTO GAUGGEL In luftiger Höhe auf dem Gerüst an der Begegnungs­stätte fand die Übergabeze­remonie statt : Von links: Bauamtslei­ter Frank Maier, Mathias Stauß vom Vorstand des NABU Albstadt , Bürgermeis­ter Michael Maier und Bauhofmita­rbeiter Alfred Naumann.

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