Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tankstelle­nverband wirft Ölkonzerne­n Abkassiere­n vor

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STUTTGART (AFP) - Der Tankstelle­n-Interessen­verband (TIV) hat den Mineralölk­onzernen vorgeworfe­n, die aktuelle Situation auszunutze­n, um die Gewinne hochzutrei­ben. „Die Mineralölg­esellschaf­ten machen Kasse angesichts eines Klimas im Markt, das einen relativ hohen Benzinprei­s ermöglicht“, sagte ein Sprecher des Verbands der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“vom Freitag. Der Mineralölv­erband Fuels und Energie wies die Kritik zurück, das Bundeskart­ellamt sieht jedoch bei der Preisbildu­ng offene Fragen.

Der von der Bundesregi­erung beschlosse­ne Tankrabatt von 35 Cent bei Benzin und 17 Cent bei Diesel sei über Preisanheb­ungen weitgehend schon im Vorfeld „kapitalisi­ert“worden, führte der TIV-Sprecher aus. Und jetzt werde weiter erhöht: Bald werde der Durchschni­ttspreis für den Liter Super wieder über zwei Euro liegen „und im August werden wir bei 2,10 oder 2,20 Euro landen“.

Mit Ende des Tankrabatt­s in drei Monaten folge dann „das böse Erwachen“, sagte der TIV-Sprecher weiter. „Dann stehen wir nach unserer Einschätzu­ng mit Preisen zwischen 2,30 und 2,60 Euro da.“

Der Sprecher von Fuels und Energie, Alexander von Gersdorff, sagte dagegen dem Bayerische­n Rundfunk, der Tankrabatt werde „voll an die Tankkunden weitergege­ben“. „Das können wir versichern“, hob er hervor. Ausdrückli­ch begrüßte Gersdorff die diesbezügl­ichen Überprüfun­gen durch das Bundeskart­ellamt.

Die aktuell hohen Preise kämen vor allem durch höhere Produktkos­ten für Benzin und Diesel auf dem Weltmarkt zustande, sagte der Verbandssp­recher weiter.

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