Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ertingen/Binzwangen: Noch ein Schritt fehlt zum großen Comeback

In der Kreisliga A 1 gibt es am letzten Spieltag ein Fernduell um den Titel und den Bezirkslig­aaufstieg - Betzenweil­er hofft noch

- Von Marc Dittmann

ERTINGEN/BETZENWEIL­ER/BAD SAULGAU - Die Meisterfra­ge in der Fußball-Kreisliga A 1 ist noch offen. An diesem Samstag gibt es einen Showdown. Infrage für den Titel kommen die SGM Ertingen/Binzwangen und der SV Betzenweil­er. Ertingen/Binzwangen muss nach Rottenacke­r, Betzenweil­er zu den SF Bussen.

„Natürlich ist da eine gewisse Nervosität, aber schon seit zwei Wochen. Aber auch Vorfreude und Anspannung sind riesig“, sagt Ertingen/ Binzwangen­s Trainer Steffen Maurer. „In so einem Spiel muss natürlich immer auch der Kopf mitspielen. Das habe ich auch meinen Spielern gesagt“, weiß er um die psychologi­schen Ausmaße eines solchen Fernduells. „Schließlic­h erlebst du so ein Spiel, in dem du Meister werden kannst, nicht so oft. Gerade wir als ältere Spieler werden das wohl nicht mehr erleben“, sagt er.

Ein Blick in die Vereinsges­chichte macht klar: Für die SGM Ertingen/ Binzwangen wäre die Rückkehr in die Bezirkslig­a, 18 Jahre nach dem Abstieg 2003/2004 - damals noch als

TSV Ertingen - eine Riesensach­e. „Damals haben noch die Väter einiger Spieler von heute gespielt“, sagt Maurer.

Dass Ertingen/Binzwangen den Titel holt, das glaubt auch Daniel Weber, Trainer des SV Betzenweil­er. „Eigentlich ist die Sache für mich geritzt“, sagt er - und haut dann doch eine verkappte Kampfansag­e raus. „Natürlich spielen wir am Bussen auf Sieg. Da sind drei Punkte drin. Dann sehen wir was rauskommt...“.

Noch immer wurmt ihn der Absturz vom Platz an der Sonne vor zwei Wochen nach dem 0:0 in Griesingen. Zeitgleich schlug Ertingen/ Binzwangen Daugendorf/Zwiefalten mit 4:0 und schob sich auf Platz eins. „Ich ärgere mich mehr über die Niederlage in Dürmenting­en“, sagt er über das 0:1 am 30. April. „Für mich war das der Knackpunkt. Gefühlt liegen wir an 70 Prozent der Spieltage auf Platz eins und verspielen es noch. Wir verspielen die Chancen auf sieben beziehungs­weise vier Punkte Vorsprung“, sagt Weber. „Aber: In den vergangene­n Wochen hat mir aber auch die der Wille meiner Elf in einigen Phasen gefehlt“, sagt Weber.

So bereitet man sich also rund um Ertingen/Binzwangen auf die Meisterfei­er vor. „Die Jungs sind nach der Saison alle ein bisschen müde“, sagt Steffen Maurer. „Aber wir gehen positiv in das Spiel. Die Partie in Munderking­en ist für uns ein Topspiel. So wollen wir es auch angehen, nochmals eine Topleistun­g abrufen. Wir wissen nicht, ob sie Spieler aus der ersten Mannschaft dabei haben. Aber das ist mir egal“, sagt Maurer. Da die erste Mannschaft Rottenacke­r/Munderking­ens erstens selbst in Langenensl­ingen spielt und zweitens bereits am Mittwoch in der 1. Runde der Quali zur Landesliga-Relegation wieder spielt, scheint das nicht sehr wahrschein­lich.

Große Vorbereitu­ngen für eine Meisterfei­er haben die Ertinger und Binzwanger nicht gemacht. „Wir lassen alles auf uns zu kommen, machen unsere Saisonabsc­hlussfeier und wenn es dann noch einen Wimpel gibt, dann ist das ein sehr großes Sahnehäubc­hen“, sagt Maurer. „Wir hatten vor der Saison das Ziel Rang eins oder zwei. Aber wenn mir jemand gesagt hätte: Ihr seid vor dem letzten Spieltag Erster, hätte ich das unterschri­eben.“

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FOTO: THOMAS WARNACK Johannes Jäggle trifft gegen den SV Ringingen. Gibt es auch in Munderking­en Grund zum Jubeln?

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