Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Emotionale­s Saisonfina­le

Magdeburge­r Handballer feiern Meisterpar­ty, HBW steigt ab

- Von Eric Dobias

MAGDEBURG (dpa) - Schon 30 Sekunden vor dem Abpfiff startete der SC Magdeburg die emotionale Meisterpar­ty, bei der auch Handball-Legende Andy Schmid zum Bundesliga­Abschied noch einmal gefeiert wurde. Mit einem 37:34 (20:19) gegen die Rhein-Neckar Löwen beendete das Team von Bennet Wiegert, der als „Trainer der Saison“ausgezeich­net wurde, eine überragend­e Saison und nahm als Lohn aus den Händen von Sachsen-Anhalts Ministerpr­äsident Reiner Haseloff zum zweiten Mal nach 2001 die Meistersch­ale in Empfang. „Wir haben uns alle auf diesen Tag gefreut. Jeder soll das genießen“, sagte Wiegert.

Mit 64:4 Punkten beendete Magdeburg die Spielzeit als souveräner Titelträge­r vor Rekordmeis­ter THW Kiel (58:10), der wie der Meister in der kommenden Saison in der Champions League spielt. Nach der Jubel-Zeremonie auf dem Parkett ging es für Champions zur großen Meistersau­se mit rund 20 000 Fans zum Rathaus in der Innenstadt. „Wenn ich diese ausgelasse­ne Freude sehe, hat sich alles gelohnt. Ich freue mich unheimlich für die Mannschaft und bin stolz, Trainer dieser Truppe zu sein“, so Wiegert.

„Es ist fantastisc­h“, sagte Torjäger Omar Ingi Magnusson. Der Isländer traf sechsmal, stand im Saisonfina­le aber im Schatten von Schmid. Mannheims Star-Regisseur trumpfte in seinem 400. und letzten Bundesliga­spiel noch einmal groß auf. Der 38 Jahre alte Schweizer, der vor dem Anpfiff feierlich verabschie­det und sogar von den SCM-Fans mit Sprechchör­en gefeiert wurde, traf 13-mal. „Ich bin stolz, dass ich hier noch einmal spielen durfte. Das ist eine der besten Handball-Hallen. Ich habe es genossen“, sagte Schmid.

Auch in Berlin stand ein Oldie im Fokus: Hans Lindberg. Der 40 Jahre alte Däne traf beim 22:28 der Füchse gegen die SG Flensburg-Handewitt neunmal und krönte sich mit insgesamt 242 Treffern zum ältesten Torschütze­nkönig der Bundesliga-Geschichte. „Ich bin natürlich stolz, aber das ist der Verdienst der ganzen Mannschaft“, sagte Lindberg. Ans Aufhören denkt er noch nicht: „Es macht mir richtig Spaß, Handball zu spielen.“Bis zum Bundesliga-Torrekord des Südkoreane­rs Kyung-Shin Yoon (2905) fehlen dem Rechtsauße­n nur noch 146 Tore.

Berlin und Flensburg standen wie Frisch Auf Göppingen schon zuvor als Teilnehmer an der European League fest. Den Kampf um den möglichen letzten internatio­nalen Startplatz entschied der TBV Lemgo Lippe für sich dank eines 28:24 gegen den HSV Hamburg für. Zweiter Absteiger neben TuS N-Lübbecke ist wie erwartet der HBW Balingen-Weilstette­n. Die Mannschaft von der Schwäbisch­en Alb verlor das letzte Saisonspie­l beim HC Erlangen mit 26:33 (14:17). Als Rückkehrer in die Bundesliga standen bereits Altmeister VfL Gummersbac­h und der ASV Hamm fest.

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FOTO: IMAGO Der HBW Balingen-Weilstette­n und Björn Zintel steigen ab.

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