Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bauern für höhere Preise
Aus Sicht der Landwirte sind Lebensmittel noch zu billig
BERLIN (dgu/dpa) - Vor Beginn des Deutschen Bauerntags in Lübeck hat sich Bauernpräsident Joachim Rukwied für höhere Preise für Lebensmittel ausgesprochen. „Wir brauchen dringend höhere Preise, um produzieren zu können“, sagte Rukwied am Montag. „Lebensmittel sind historisch bedingt zu günstig, die Wertschöpfung für uns Landwirte zu gering.“Der Deutsche Bauernverband erwartet in den kommenden Wochen weitere Preissteigerungen.
Zudem fordert Rukwied einen europäischen einheitlichen Mindestlohn. „Die Höhe ist für uns zweitrangig, wichtig ist, dass er in allen EULändern einheitlich ist“, sagte er. Ohne eine europäische Regelung werde der Selbstversorgungsgrad bei Obst, Gemüse und Wein weiter sinken. Der Bauerntag in Lübeck am Dienstag und Mittwoch mit mehr als 800 Teilnehmern wird der erste für Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne).
BERLIN (AFP) - Der Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos kommt laut einer Erhebung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nur stockend voran. „Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis 2030 hat die Notwendigkeit eines ambitionierten Ausbaus der Ladeinfrastruktur weiter erhöht“, betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag. Die Lücke zwischen den verfügbaren Ladepunkten und den zugelassenen Elektroautos sei zuletzt jedoch weiter gewachsen.
Wie der VDA mit Bezug auf die Bundesnetzagentur erklärte, gab es in Deutschland zum 1. Mai knapp 60 400 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Rechnerisch müssten sich in Deutschland somit 22 Elektroautos einen öffentlichen Ladepunkt teilen, wie der VDA weiter erklärte. Im Oktober letzten Jahres waren es noch 21 Elektroautos gewesen, im Mai 2021 lediglich 17. „Das Delta zwischen Angebot und Bedarf ist damit wachsend“, erklärte der VDA.
So wurden laut VDA in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich rund 57 000 Elektroautos pro Monat zugelassen. Gleichzeitig wurden jedoch lediglich rund 1300 Ladepunkte pro Monat gebaut. Um allerdings das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel von einer Million Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, müssten monatlich rund 6000 neue Ladepunkte gebaut werden. „Wir brauchen deutlich mehr Tempo, wenn wir die Ziele erreichen wollen“, fasst Müller zusammen.