Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der Ursprung des katholisch­en Festes

-

Donnerstag

Am zweiten nach Pfingsten feiert die katholisch­e Kirche das Fest Fronleichn­am. Mit dem Fest bringen die Katholiken öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine reich verzierte Monstranz mit einer geweihten Hostie in feierliche­r Prozession durch die Straßen getragen.

Papst Urban IV. führte Fronleichn­am 1264 als allgemeine­s Kirchenfes­t ein, 1317 ordnete Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag an. Das Fest geht zurück auf eine Vision der Augustiner­nonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209; sie wurde später heiliggesp­rochen. Mit einer Prozession wurde Fronleichn­am erstmals in den 1270er-Jahren in Köln begangen. In der Reformatio­n entwickelt­e sich das Fest zu einem konfession­sscheidend­en Merkmal. Luther bezeichnet­e es 1527 als „allerschäd­lichstes Jahresfest“, dem die biblische Grundlegun­g fehle. Der Gegensatz hat sich inzwischen abgeschwäc­ht: Auch auf evangelisc­hen Kirchentag­en gab es in den vergangene­n Jahren mehrfach gemeinsame Fronleichn­amsprozess­ionen. Nachdem in den letzten beiden Jahren fast alle Prozession­en wegen der CoronaPand­emie ausfallen mussten, sieht es diesmal wieder besser aus. (KNA)

Newspapers in German

Newspapers from Germany