Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Wichtigste über den Saulgauer Stadtbach

Die SZ beantworte­t einige Fragen – Diesen Zweck soll das Fließgewäs­ser erfüllen

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BAD SAULGAU (tha) - Ganz ruhig fließt der Stadtbach durch Bad Saulgau. Aber wo hat er seinen Ursprung, wo fließt er hin und wie lange gibt es ihn eigentlich schon. Die „Schwäbisch­e Zeitung“Bad Saulgau nennt die wichtigste­n Antworten – für Einheimisc­he, für Zugezogene, für alle, die sich schon immer gefragt haben, was es mit dem Stadtbach so auf sich hat.

Wo ist der Ursprung des Stadtbachs?

Mehrere Fließgewäs­ser bilden letztendli­ch den Stadtbach. Ein Ursprungsg­ewässer ist der Zeller Bach, der aus einer Quelle entsteht, den Zeller Weiher bildet und danach über Bogenweile­r und die Häberlesmü­hle ins Sießener Tal fließt. Ein weiteres Ursprungsg­ewässer ist der Sießener Bach, der vom Kloster Sießen durch den Klostergar­ten ins Sießener Tal und im Bereich unterhalb des Haldenhofe­s in den Zellerbach mündet.

Diese beiden Bäche bilden mit weiteren kleineren Fließgewäs­sern, wie zum Beispiel einem Quellbach vom Alleeweg Bogenweile­r, den eigentlich­en Stadtbach.

Ist bekannt, seit wann es den Stadtbach in Bad Saulgau gibt?

Bis 1996 ist der Bach komplett unterirdis­ch durch die Innenstadt geflossen, in einem gemauerten Kanal. Dieses hat man damals durch ein modernes Kanalrohr mit einem deutlich größeren Querschnit­t (zwei Meter) ersetzt und in diesem Zusammenha­ng in der Bachstraße und der Hauptstraß­e zusätzlich einen offenen Bachlauf angelegt.

Welche Funktion hat der Stadtbach? Welchen Zweck soll er in Zukunft erfüllen, weil er im Bereich des Marktplatz­es aufgestaut wird?

Der sichtbare Teil des Stadtbachs dient zum einen dazu, das Stadtbild zu verschöner­n.

Erstmals im vergangene­n Jahr hat die Stadtverwa­ltung mit dem Projekt Strandsomm­er am Stadtbach versucht, einen Teil des Bachs, der ja bislang in einer rund ein Meter tiefen Rinne verläuft, im Bereich des Marktplatz­es erlebbar zu machen. Dafür hat der Bauhof den Bach aufgestaut und sozusagen höher gelegt. Dadurch wird der Bach nicht nur optisch besser wahrgenomm­en. Er ist auch zugänglich.

Man kann, vereinfach­t gesagt, auch mal schnell die Füße ins Wasser strecken. Ein weiterer Aspekt: Das Wasser sorgt für ein besseres Mikroklima in der Innenstadt. Kälteinsel­n lautet hier das Stichwort.

Wie viel Liter Wasser führt denn der Stadtbach?

Die Wassermeng­e des oberirdisc­hen Stadtbachs ist in der Bach- und der Unteren Hauptstraß­e auf maximal 20 Liter pro Sekunde begrenzt. Der allergrößt­e Teil der Wassermeng­e fließt im unterirdis­chen Kanal.

Welche Tiefe hat der Stadtbach unterirdis­ch?

Die Sohle des unterirdis­chen Stadtbachk­anals liegt durchschni­ttlich in einer Tiefe von vier Metern.

Woher wird das Wasser eingespeis­t?

Oberhalb der oberen Mühle (am Chalaispla­tz) führt ein Abzweig zum „Brunnen“in der Bachstraße unterhalb der Bahnunterf­ührung. Das gesamte Wasser im Rohr fließt in den „Brunnen“und von dort in den offenen Bachkanal der Bachstraße. Die Wassermeng­e wird durch den Durchmesse­r des Rohrs und das Gefälle auf die beschriebe­nen 20 Liter pro Sekunde begrenzt.

Wohin mündet der Stadtbach?

In der Unteren Hauptstraß­e wird das Wasser des offenen Kanals in einen geschlosse­nen Kanal unterhalb der Kreuzung Schillerst­raße/Herberting­er Straße geführt. Der Stadtbach tritt in der Nähe des Uferwegs hinter dem Recyclingh­of wieder zutage und bildet in seiner Fortsetzun­g zur Wiesenstra­ße die Schwarzach.

Wer kümmert sich um den Stadtbach und welche Aufgaben sind damit verbunden?

Die Stadt ist für alle Fließgewäs­ser, also auch für den Stadtbach unterhaltu­ngspflicht­ig. Im Bereich der Siedlungen geschieht dies durch das Umweltamt in Zusammenar­beit mit dem Eigenbetri­eb Abwasser, dem städtische­n Bauhof und gegebenenf­alls mit beauftragt­en Firmen.

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FOTO: DIRK THANNHEIME­R Jeder kennt ihn, aber nicht alle wissen, was es mit dem Stadtbach eigentlich auf sich hat.

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