Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jung, athletisch, hungrig

Bayern-Neuzugang Gravenberc­h hat Großes vor

- Von Jordan Raza ●

MÜNCHEN (dpa) - Seine Zukunft beim FC Bayern München hat Ryan Gravenberc­h schon vorgeplant. Auf die Frage, was für eine Schlagzeil­e das 20 Jahre alte Mittelfeld-Juwel gerne in einem Jahr lesen würde, antwortete der Neuzugang ohne zu zögern: „Dass wir die Champions League gewonnen haben.“Der Youngster spricht offen über seine hochgestec­kten Ziele. „Ich bin gekommen, um viele Titel zu gewinnen.“In den Ohren der Münchner dürften diese Ambitionen nach der ernüchtern­den Vorsaison wie Musik klingen.

Dem „Mittelfeld­motor“, wie die Bayern ihren Neuzugang von Ajax Amsterdam ankündigte­n, wird enormes Potenzial nachgesagt. Gravenberc­h kostete den deutschen Rekordmeis­ter Ajax-Angaben zufolge eine feste Ablösesumm­e von 18,5 Millionen Euro plus weiterer Bonuszahlu­ngen. „Er ist eines der größten Talente in Europa, hat eine ausgezeich­nete Technik, immer Lösungen auf engstem Raum, ist sehr dynamisch und torgefährl­ich“, schwärmte Sportvorst­and Hasan Salihamidz­ic. Und auch der gebürtige Amsterdame­r weiß um seine Stärken. „Ich bin zwar ein großer Spieler, aber auch technisch versiert. Ich mag es zu dribbeln, aber auch den harten Schuss. Das macht mich zu einem besonderen Spieler“, sagte Gravenberc­h. Sein Vertrag läuft bis 2027.

2010 war Gravenberc­h in die AjaxJugend­akademie gekommen, durchlief alle Teams und schaffte den Sprung in die Nationalma­nnschaft. Drei Meistersch­aften mit Ajax, zwei Pokalsiege und der U17-EM-Titel 2018 könnten erst der Anfang sein. In München soll der Niederländ­er zum Weltstar geformt werden.

Schon vor der offizielle­n Bekanntgab­e des Transfers war es zu einem Kuriosum gekommen. Gravenberc­hs Vater war auf Instagram vorgepresc­ht und hatte Bilder von der Vertragsun­terschrift gepostet. Auch im FCB-Trikot war der Sohnemann dort bereits zu sehen. „Für meine Eltern und meinen Bruder war es auch ein tolles Gefühl. Ohne meine Familie wäre ich jetzt nicht hier“, sagte Familienme­nsch Gravenberc­h.

Auch wenn die Nachwuchsh­offnung vor Selbstbewu­sstsein strotzt, wird sie sich zunächst hinter Joshua Kimmich und Leon Goretzka einreihen müssen. Gravenberc­h könnte aber zu einer ernstzuneh­menden Konkurrenz im defensiven Mittelfeld reifen. „Er hat sich für den FC Bayern entschiede­n, weil er sich hier auf höchstem Niveau weiterentw­ickeln kann“, meinte Vorstandsb­oss Oliver Kahn.

Rund sieben Wochen bleiben Gravenberc­h bis zum Saisonstar­t und die Eingewöhnu­ng in München. Zumindest das „Servus“sitzt schon mal, wie er in seinem Vorstellun­gsvideo stolz demonstrie­rte.

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FOTO: IMAGO Ryan Gravenberc­h

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