Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
So viel kostet die Maß Bier
Festwirt und Bürgerausschuss freuen sich auf das Bächtlefest – Das ist neu für die Gäste
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BAD SAULGAU - Der Festwirt steht in den Startlöchern, der Bürgerausschuss kann es nicht mehr abwarten. Für das Bad Saulgauer Bächtlefest vom 14. bis 18. Juli laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Hoch geht auch der Preis für die halbe Maß Bier.
Richard Frey, Präsident des Bürgerausschusses, hat in den vergangenen zwei Jahren leiden müssen. Das wichtigste Fest im Jahreskalender von Bad Saulgau war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Kein historischer Festzug am Montagmorgen, kein Bächtlerock, kein Adlerschießen – übrig blieben am Ende noch ein stark reduziertes Programm mit dem Fassanstich auf dem Kinzelmannturm (2020) und ein Sternmarsch mit Kindergartenkindern auf den Marktplatz (2021). „Wir freuen uns wieder auf ein richtiges Bächtlefest“, sagt Richard Frey.
Vorfreude herrscht auch beim Fest- und Imbissbetrieb Michael und Pius Rauscher aus Tiefenbach. „Es lief in den Vorjahren beim Bächtlefest wie am Schnürchen“, sagt Festwirt Michael Rauscher. Auch für ihn seien die vergangenen zwei Jahre wegen der Corona-Pandemie äußerst schwierig gewesen. „Aber uns gibt es noch“, ergänzt Michael Rauscher, der zuletzt mit seinem Team bei den Heimattagen in Mengen die Bewirtung übernommen hatte. „Es hat alles gut funktioniert“, so Rauscher
über die Heimattage. Der Festwirt konnte sein Stammpersonal behalten, weshalb er zuversichtlich auf die fünf anstrengenden Festtage in Bad Saulgau blickt. Tausende von Gästen werden auf dem Festplatz keine großartigen Veränderungen merken. „Wir werden den Biergarten ein bisschen vergrößern“, sagt Rauscher, der den Preis für die halbe Maß erhöhen wird. 2019 kostete der halbe Liter Bier 8,10 Euro. 2022 verlangte der Festwirt 8,80 Euro – am Aktionstag, am Donnerstag 8,30 Euro.
„Das ist human, wenn man bedenkt, dass der Bierpreis zum 1. Juni erneut gestiegen ist. Sie bekommen in keinem Festzelt mehr eine Maß Bier unter neun Euro“, ergänzt Rauscher. Auch bei den Essenspreisen wird der Festwirt aufschlagen müssen, weil er die Kostenerhöhungen zu spüren bekommt. Er rechnet dennoch mit einem vollen Zelt, mit einem vollen Biergarten. „Die Leute wollen raus.“Das Bühnenprogramm im Festzelt steht inzwischen auch fest. Am Freitagabend tritt Gerry der
Klostertaler auf, am Samstagabend ist die Partyband Hautnah an der Reihe und am Sonntagabend sorgt Adis Hüttentrio für Stimmung und Gaudi im Zelt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nicht das letzte Mal sein, dass der Fest- und Imbissbetrieb Michael und Pius Rauscher beim Bächtlefest den Hut auf hat. „Wir sind sehr zufrieden mit ihm und verhandeln über eine Vertragsverlängerung“, sagt Richard Frey. Bürgerausschuss und Festwirt loben gegenseitig die gute
Zusammenarbeit, sind gewillt, unter diesen Rahmenbedingungen noch ein paar Jahre weiterzumachen. Außer dem Festzelt und dem Biergarten wird es dieses Jahr wieder das Weinzelt und den Weizengarten geben. Der Bürgerausschuss hat sich indes entschieden, auf dem Festgelände auf Bauzäune zu verzichten. „Das sah immer wie eine Abgrenzung zu anderen Veranstaltungsorten wie den Bächtlerock auf dem Schulhof aus“, so Frey über die Neuerung. Statt Bauzäunen sollen Eingangsportale an der Schützenstraße und an der Liebfrauenstraße wie ein offizieller Festeinlass auf das Gelände wirken. Bis zum Fassanstich am 14. Juli verbleiben noch vier Wochen, in denen sowohl dem Festwirt als auch dem Bürgerausschuss genügend Zeit bleibt, um die letzten Vorkehrungen zu treffen – für ein Bächtlefest ohne gekürztes Programm.
Besucherinnen und Besucher können jetzt schon die BächtleBox für 20 Euro kaufen. Darin enthalten sind der Festbändel, der Bächtlebändel für den Umzug, Gutscheine für einen halben Liter Festbier, für ein alkoholfreies Getränk und für ein halbes Hähnchen. Die Bächtle-Box ist erhältlich im Bächtlebüro, im Bürgerbüro und am Sonntag, 19. Juni, beim Happy Family Day am Stand des Bürgerausschusses in der Unteren Hauptstraße.