Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Firmen spenden Rettungswagen für Ukraine
Das Auto wurde speziell für den Kriegseinsatz ausgerüstet
BAD SAULGAU - Firmen aus dem Bereich Riedlingen und Bad Saulgau haben dazu beigetragen, dass in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, verletzte und verwundete Kriegsopfer in einem Rettungswagen versorgt und zur weiteren stationären Hilfe gebracht werden können. „Für unser Projekt ,Wir helfen der Ukraine' bekommen wir Unterstützung aus nah und fern. Aber ein komplett ausgestattetes Sanitätsfahrzeug, das wir in die Ukraine überführen konnten, das war schon etwas Besonderes“, freut sich Ralf Renz, der Vorsitzende der Hilfsaktion mit Sitz in Bad Saulgau.
Gleichzeitig mit der Überführung des Rettungswagens ging ein weiterer Transport von Hilfsgütern mit 1,3 Tonnen Lebensmitteln an die polnisch-ukrainische Grenze, um von dort aus Menschen in der Ukraine zu versorgen.
„Eigentlich war es die Idee von Thomas Eggers und Holger Herrmann, die Bad Saulgauer Aktion ,Wir helfen der Ukraine' zu unterstützen, und dies mit einer ganz besonderen Aktion“, sagt Ralf Renz, der Vorsitzende der Hilfsaktion.
Ihnen schwebte vor, einen Sanitäts-Rettungswagen entsprechend um- und auszurüsten und ihn dann der Hilfsaktion zur Verfügung zu stellen, die das Fahrzeug dann an die polnisch-ukrainische Grenze bringen sollte. Dazu benötigte man finanzielle Mittel, die über die Vereinigung „Unternehmerkreis Obere Donau“generiert wurden. Für das Fahrzeug selbst mussten 14 400 Euro und für die entsprechende Ausrüstung sowie für Kraftstoff und Überführung 4100 Euro aufgebracht werden. In diesem „Rohzustand“kam der Rettungswagen nach Fulgenstadt, wo die Bad Saulgauer Hilfsaktion ihren Sitz und Lager hat.
Dort sorgte Angelika Riebe dafür, dass das Fahrzeug mit Verbandsmaterial und medizinischen Instrumenten ausgestattet wurde. „Das Auto wurde speziell für den Kriegseinsatz ausgerüstet und hatte dann mit unseren Sanitätsfahrzeugen nicht mehr viel zu tun“, so Ralf Renz.
Gleichzeitig wurde ein weiteres Fahrzeug mit 1,3 Tonnen Lebensmittel befüllt, die alle gespendet wurden. Es waren dann die zwei bewährten Fahrer, die Senioren Helmut Abele und Maximilian Groß, die nicht zum ersten mal solch einen Hilfstransport durchführten und die sich mit je einem Fahrzeug auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze aufmachten. Dort sollten die Hilfsgüter als auch das Sanitätsfahrzeug an einen ukrainischen Offizier übergeben werden.
Doch diesmal haperte es etwas mit der Übergabe. Der Offizier durfte nicht nach Polen einreisen, und so musste jemand organisiert werden, der das Fahrzeug und die Lebensmittel über die Grenze brachte. „Wir waren alle froh, dass dann noch alles geklappt hat“, so Ralf Renz, der selbst enge familiäre Verbindungen in die Ukraine hat. Ziel war die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, mit rund 1,5 Millionen Einwohnern. „Hier wird das Sanitätsfahrzeug dringend gebraucht, und auch die Lebensmittel werden in der umkämpften Stadt benötigt.“
Die Freude beim Helferkreis sei riesig gewesen, als man von dem Rettungsfahrzeug erfuhr, das der Unternehmerkreis zur Verfügung stellte, so Ralf Renz. „Eine nicht alltägliche Spende. Das ist einzigartig. Wir hoffen natürlich, dass damit möglichst viele Menschen gerettet werden können.“
Er wolle all diesen Firmen seinen persönlichen Dank aussprechen, die dazu beigetragen haben, dass ein Rettungsfahrzeug der Stadt Charkiw zur Verfügung gestellt werden konnte, um den Verwundeten und Verletzten in diesem Krisengebiet helfen zu können.