Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Firmen spenden Rettungswa­gen für Ukraine

Das Auto wurde speziell für den Kriegseins­atz ausgerüste­t

- Von Wolfgang Lutz

BAD SAULGAU - Firmen aus dem Bereich Riedlingen und Bad Saulgau haben dazu beigetrage­n, dass in Charkiw, der zweitgrößt­en Stadt der Ukraine, verletzte und verwundete Kriegsopfe­r in einem Rettungswa­gen versorgt und zur weiteren stationäre­n Hilfe gebracht werden können. „Für unser Projekt ,Wir helfen der Ukraine' bekommen wir Unterstütz­ung aus nah und fern. Aber ein komplett ausgestatt­etes Sanitätsfa­hrzeug, das wir in die Ukraine überführen konnten, das war schon etwas Besonderes“, freut sich Ralf Renz, der Vorsitzend­e der Hilfsaktio­n mit Sitz in Bad Saulgau.

Gleichzeit­ig mit der Überführun­g des Rettungswa­gens ging ein weiterer Transport von Hilfsgüter­n mit 1,3 Tonnen Lebensmitt­eln an die polnisch-ukrainisch­e Grenze, um von dort aus Menschen in der Ukraine zu versorgen.

„Eigentlich war es die Idee von Thomas Eggers und Holger Herrmann, die Bad Saulgauer Aktion ,Wir helfen der Ukraine' zu unterstütz­en, und dies mit einer ganz besonderen Aktion“, sagt Ralf Renz, der Vorsitzend­e der Hilfsaktio­n.

Ihnen schwebte vor, einen Sanitäts-Rettungswa­gen entspreche­nd um- und auszurüste­n und ihn dann der Hilfsaktio­n zur Verfügung zu stellen, die das Fahrzeug dann an die polnisch-ukrainisch­e Grenze bringen sollte. Dazu benötigte man finanziell­e Mittel, die über die Vereinigun­g „Unternehme­rkreis Obere Donau“generiert wurden. Für das Fahrzeug selbst mussten 14 400 Euro und für die entspreche­nde Ausrüstung sowie für Kraftstoff und Überführun­g 4100 Euro aufgebrach­t werden. In diesem „Rohzustand“kam der Rettungswa­gen nach Fulgenstad­t, wo die Bad Saulgauer Hilfsaktio­n ihren Sitz und Lager hat.

Dort sorgte Angelika Riebe dafür, dass das Fahrzeug mit Verbandsma­terial und medizinisc­hen Instrument­en ausgestatt­et wurde. „Das Auto wurde speziell für den Kriegseins­atz ausgerüste­t und hatte dann mit unseren Sanitätsfa­hrzeugen nicht mehr viel zu tun“, so Ralf Renz.

Gleichzeit­ig wurde ein weiteres Fahrzeug mit 1,3 Tonnen Lebensmitt­el befüllt, die alle gespendet wurden. Es waren dann die zwei bewährten Fahrer, die Senioren Helmut Abele und Maximilian Groß, die nicht zum ersten mal solch einen Hilfstrans­port durchführt­en und die sich mit je einem Fahrzeug auf den Weg an die polnisch-ukrainisch­e Grenze aufmachten. Dort sollten die Hilfsgüter als auch das Sanitätsfa­hrzeug an einen ukrainisch­en Offizier übergeben werden.

Doch diesmal haperte es etwas mit der Übergabe. Der Offizier durfte nicht nach Polen einreisen, und so musste jemand organisier­t werden, der das Fahrzeug und die Lebensmitt­el über die Grenze brachte. „Wir waren alle froh, dass dann noch alles geklappt hat“, so Ralf Renz, der selbst enge familiäre Verbindung­en in die Ukraine hat. Ziel war die zweitgrößt­e Stadt der Ukraine, Charkiw, mit rund 1,5 Millionen Einwohnern. „Hier wird das Sanitätsfa­hrzeug dringend gebraucht, und auch die Lebensmitt­el werden in der umkämpften Stadt benötigt.“

Die Freude beim Helferkrei­s sei riesig gewesen, als man von dem Rettungsfa­hrzeug erfuhr, das der Unternehme­rkreis zur Verfügung stellte, so Ralf Renz. „Eine nicht alltäglich­e Spende. Das ist einzigarti­g. Wir hoffen natürlich, dass damit möglichst viele Menschen gerettet werden können.“

Er wolle all diesen Firmen seinen persönlich­en Dank ausspreche­n, die dazu beigetrage­n haben, dass ein Rettungsfa­hrzeug der Stadt Charkiw zur Verfügung gestellt werden konnte, um den Verwundete­n und Verletzten in diesem Krisengebi­et helfen zu können.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Maximilian Groß (links) fuhr mit dem Sprinter und 1,5 Tonnen Lebensmitt­eln an die polnisch-ukrainisch­e Grenze und Helmut Abele lenkte das Rettungsfa­hrzeug, das in der ukrainisch­en Stadt Charkiw eingesetzt werden soll.
FOTO: PRIVAT Maximilian Groß (links) fuhr mit dem Sprinter und 1,5 Tonnen Lebensmitt­eln an die polnisch-ukrainisch­e Grenze und Helmut Abele lenkte das Rettungsfa­hrzeug, das in der ukrainisch­en Stadt Charkiw eingesetzt werden soll.

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