Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neues Pflegeheim bietet Platz für 60 Bewohner
14,8 Millionen Euro Baukosten – Fertigstellung Ende 2023
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PFULLENDORF - Der Bau des neuen städtischen Pflegeheims hat Fahrt aufgenommen: Zum offiziellen Spatenstich fanden sich nicht nur Bürgermeister Thomas Kugler und Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen auf dem Baugelände unterhalb des Krankenhauses ein, sondern auch Pflegeheimleiterin Daniela Müller und Pflegedienstleiterin Doreen Hölzke.
Sie hatten etliche Bewohner des jetzigen Pflegeheims mitgebracht, die den großen Moment sichtlich genossen. „Ein historischer Moment, der Neubau ist eine große Aufgabe“, sagte Bürgermeister Kugler in seiner Begrüßung. „Eines der bislang größten Projekte der Stadt“, ergänzte Stadtbaumeister Peter. Er erinnerte an die ersten Pläne aus dem Jahr 2017. Denen seien in enger Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht, der Pflegeheimleitung und Planer Manfred Löffler vom gleichnamigen Architekturbüro in Sigmaringen viele Gespräche gefolgt, um familiäre Strukturen für die Bewohner, bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. „Wenn wir etwas machen, dann richtig“, erklärte der Bürgermeister, dass die Stadt auch bei diesem Projekt ihrem sonstigen Leitspruch treu geblieben sei. Das neue Pflegeheim sei ein Zeichen für die Zukunft. „Das wird das modernste Haus in der ganzen Region.“Und: „In diesem Haus spiegelt sich auch die Wertschätzung für die Generation wider, die Deutschland aufgebaut hat.“Auf vier von sechs Stockwerken entstehen nach modernsten Kriterien 60 Einzelzimmer für betagte und pflegebedürftige Menschen sowie die Gemeinschaftsräume der einzelnen Wohnbereiche, die eine familienähnliche Struktur ermöglichen. Davon sind 15 Zimmer für die Kurzzeitpflege vorgesehen. Jedes Zimmer ist wohnlich gestaltet und mit einer eigenen Nasszelle ausgestattet. Dem Wunsch nach einem
Doppelzimmer wird die Planung durch spezielle Konstruktionen gerecht. Balkone gibt’s jeweils im Bereich der Gemeinschaftsräume. Im Untergeschoss wird eine Tiefgarage in den Hang hinein gebaut, die von der Gartenstraße aus angefahren wird. Ebenerdig entstehen die Verwaltungsräume. Das Gebäude erhält eine Holzfassade. Das Dach bildet ein mit Photovoltaik ausgestattetes Flachdach.
Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich auf 14,8 Millionen Euro. Gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung bei Planungsbeginn in Höhe von 11,5 Millionen Euro bedeutet dies eine Steigerung von über drei Millionen Euro, entstanden durch die rasant steigenden Baukosten und den Wegfall einer erhofften Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die zwischenzeitlich abgeschafft wurde. Die Finanzierung, so Kämmerer Michael Traub in der jüngsten Gemeinderatssitzung, ist gesichert. Demnach finanziert der Spitalfonds 6,5 Millionen Euro aus den Reserven. Für 7,55 Millionen Euro wird ein Kredit aufgenommen. „Eine solide Finanzierung“, verwies Traub damals in der Sitzung auf den hohen Eigenkapitalanteil.
Derzeit werden die Tiefbau- und Verbauarbeiten ausgeführt. Nach den Handwerkerferien beginnen die Rohbauarbeiten.
Die Fertigstellung ist bis Weihnachten 2023 und der Umzug im ersten Quartal 2024 geplant. Weil das derzeitige Pflegeheim nicht den aktuellsten Vorschriften entspricht und beispielsweise noch über nicht mehr zulässige Doppelzimmer verfügt, läuft die Betriebsgenehmigung Ende 2023 ab.