Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Früherer Gewichtheber-Chef Aján durch das CAS lebenslang gesperrt
LAUSANNE (dpa) - Der Ex-Präsident des Gewichtheber-Weltverbandes, Tamás Aján (Foto: dpa), ist wegen schwerer Vergehen gegen die Anti-DopingBestimmungen vom Internationalen Sportgerichtshof auf Lebenszeit gesperrt worden. Dies teilte der in Lausanne ansässige CAS mit. Der 83 Jahre alte Ungar war von 1976 an Generalsekretär der IWF und von 2000 bis zu seinem Rücktritt 2020 Präsident des Weltverbandes. Wegen Mittäterschaft bei einem DopingVerstoß wurde auch der ehemalige IWF-Vizepräsident, Nicu Vlad aus Rumänien, lebenslang als Sportfunktionär gesperrt. Zur Last gelegt wurden Aján über einen Zeitraum von vielen Jahren bis 2012 laut CASUrteil Manipulationen einschließlich betrügerischer Handlungen zur Verfälschung von Ergebnissen oder zur Verhinderung eines normalen Doping-Verfahrens bei mehreren Gewichthebern. „Angesichts der Schwere der Anti-DopingVerstöße und der Länge des Zeitraums, in dem sie begangen wurden, befand der CAS eine lebenslange Sperre als angemessene Sanktion“, hieß es. Ausgelöst wurde der Skandal im Januar 2020 durch die ARDDokumentation „Geheimsache Doping – der Herr der Heber“. Der danach eingesetzte Sonderermittler Richard McLaren hatte in seinem Untersuchungsbericht die Vorwürfe gegen den Langzeit-Präsidenten Aján bestätigt.