Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Brötchentaste ja, weitere Parkplätze nein
Bürgermeister Marcus Ehm will nach einer zähen und lähmenden Diskussion, die seit Jahren geführt wird und immer wieder aufflammt, nun eine Entscheidung zum kostenlosen Parken herbeiführen. Das ist überfällig. Die Vorschläge liegen seit Jahren auf dem Tisch – doch weder die Stadtverwaltung noch der Gemeinderat trauten sich, das heiße Eisen anzufassen. Geschweige es zu schmieden.
Die Frage ist, ob der Vorschlag, den die Stadtverwaltung vorlegen wird, die Innenstadt nach vorne bringt. Ehm will die Schwabstraße beim Müller-Markt und bei Spielwaren Ziegler für den Verkehr offenhalten. Der Bürgermeister geht sogar noch einen Schritt weiter: Er will an den Zipfeln der Fußgängerzone zusätzliche Parkplätze ausweisen. Sein pragmatischer Vorschlag: Dort, wo die Menschen eh schon parken, soll es künftig offiziell erlaubt sein.
Sein Vorschlag wird voraussichtlich eine Mehrheit im Gemeinderat finden, doch mal ehrlich: Die Innenstadt wird nicht attraktiver, wenn Autofahrer auf der Suche nach einem der wenigen Parkplätze in der Schwabstraße oder der Fidelisstraße umherkurven.
Das Gegenteil müsste der Fall sein. Durch einen stimmigen Mix aus Handel, Gastronomie und Dienstleistung muss die Innenstadt Anziehungspunkt bleiben. Parkplätze, auch zentral gelegen, gibt es in Sigmaringen genug.
Der neue Parkplatz am Karlsplatz oder das Parkhaus sind nur zwei Beispiele. Aus diesem Grund sollte die Stadt den Versuch wagen, die Fußgängerzonen rund um Spielwaren Ziegler und den Müller-Markt zu verlängern. Und zwar wie von der SPD vorgeschlagen testweise.
Parallel dazu ist die Einführung der Brötchentaste entlang der Antonstraße eine lohnenswerte Maßnahme, um die Menschen, die schnell was erledigen wollen, anzusprechen.
Wie gesagt: Das Parkkonzept ist kein Wundermittel für eine lebendige Innenstadt, aber es ist zu begrüßen, dass es endlich eine Entscheidung geben wird.
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