Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Nervensäge­n im Job leichter ertragen

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KÖLN (dpa) - Im Job treffen die unterschie­dlichsten Charaktere aufeinande­r. Kein Wunder, dass die Zusammenar­beit mit Kolleginne­n und Kollegen viele Menschen täglich auf die Probe stellt. Buchautor Mathias Fischedick („Überleben unter Kollegen“) gibt Tipps, wie man den eigenen Frust überwindet. „Wen wir als Nervensäge empfinden, ist sehr subjektiv“, sagt der Business-Coach. Das hänge etwa von Faktoren wie Erziehung, Lebenserfa­hrungen und persönlich­en Werten ab.

Kolleginne­n und Kollegen, die den eigenen Vorstellun­gen entspreche­n, wie man „richtig“zu arbeiten hat und was im Leben erstrebens­wert ist, möge man eher. Diejenigen, die andere Werte haben oder aufgrund ihrer Lebenserfa­hrung entgegen der eigenen Vorstellun­g agieren, empfinde man dagegen oft als anstrengen­d und nervig, sagt Fischedick.

Wichtig sei, sich bewusst zu machen, dass es nicht die eine, richtige Art zu leben und zu arbeiten gibt. „Jeder von uns ist so sehr von seiner Sicht der Dinge überzeugt, dass er glaubt, dass man nur auf diese Art richtig handelt und nur so erfolgreic­h zusammenar­beiten kann.“Also versucht man, seinen Gegenüber von der eigenen Sichtweise zu überzeugen. Ohne Erfolg – schließlic­h hat er oder sie eigene Vorstellun­gen. Besser sei es, die Einstellun­g des anderen nicht als falsch sondern als anders wahrzunehm­en. Die wenigsten Kolleginne­n und Kollegen verhielten sich bewusst nervig. Sie haben Fischedick zufolge einfach eine andere Lebenseins­tellung. Um ihre Weltsicht zu verstehen, sei es hilfreich, sich für sie zu interessie­ren.

Dem Business-Coach zufolge erweitert das nicht nur den eigenen Horizont. Gleichzeit­ig hilft es, das Gegenüber besser einzuordne­n. Positiver Nebeneffek­t: Die Kollegen werden offener und zugänglich­er, weil echtes Interesse verspürt wird. „Je mehr ich mich für deren Sichtweise interessie­re, desto leichter wird es, gemeinsame Spielregel­n zu entwickeln“, sagt der Autor.

„Überleben unter Kollegen: Wie die Zusammenar­beit mit Nervensäge­n gelingt“.

Mathias Fischedick: elf Euro.

Piper Verlag. 336 Seiten,

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