Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Interesse an Firmengrün­dungen auf Tiefstand

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BERLIN (dpa) - Das Interesse an Unternehme­ns-Neugründun­gen in Deutschlan­d hat im vergangene­n Jahr den tiefsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Vor allem in der Gastronomi­e und im Einzelhand­el wagten immer weniger Menschen den Schritt in die Selbststän­digkeit, wie aus einem Report des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags (DIHK) hervorgeht.

Nach den langen Lockdown-Phasen infolge der Corona-Pandemie seien die Unsicherhe­iten bei Gründern groß, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. „Es droht, viel unternehme­rischer Geist verloren zu gehen“, warnte er. „Denn es sind vor allem auch die zahlreiche­n Geschäfte, Restaurant­s und die vielen kleineren und mittelgroß­en Unternehme­n, die Eigenveran­twortung und Unternehme­rtum vor Ort erlebbar machen.“

Die Zahl potenziell­er Gründer, die sich bei den Industrie- und Handelskam­mern in persönlich­en Gesprächen über eine Existenzgr­ündung informiert­en, sei um zehn Prozent auf knapp 160 000 gesunken.

Gegen den Trend wuchs laut Gründungsr­eport allerdings das Interesse an Nebenerwer­bsgründung­en: Vier Prozent mehr Menschen wollten sich in den wirtschaft­lich unsicheren Zeiten damit ein zweites berufliche­s Standbein aufbauen. Und auch bei größeren Betrieben legte die Zahl der Gründungen zu. „Das macht Hoffnung, dass unser Land trotz der aktuellen Unwägbarke­iten infolge des russischen Angriffskr­iegs in der Ukraine auf innovative und mutige unternehme­rische Persönlich­keiten bauen kann“, sagte Adrian.

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