Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Historische Brauerei öffnet wieder
Nach sieben Jahren erweckt Thomas Lill Ochsenhauser Gasthaus wieder zum Leben
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OCHSENHAUSEN - Es gehört ohne Zweifel zu eines der historischsten Gebäude Ochsenhausens: die Kronenbrauerei. Vor sieben Jahren hat Thomas Lill die Brauerei in Ochsenhausen gekauft, seither restauriert er das Anwesen von 1648. Ab Anfang Juli sollen hier im Schatten des Klosters die ersten Gäste ihr Bier genießen und gesellige Stunden verbringen können. Wie viel Arbeit und Geld im restaurierten Gasthaus steckt und warum das Bier erst einmal weiterhin in Ulm gebraut werden soll.
Die Sträucher waren wild gewachsen, das Haus bis ins Fundament nass, die Fenster kaputt und die Täfelung untenherum verfault, als Thomas Lill das denkmalgeschützte Gebäude in der Schlossstraße 77 in Ochsenhausen das erste Mal betrat. Trotz des enormen Aufwands, den er in das Gebäude stecken musste, entschied sich Lill, das Gebäude zu kaufen und in überwiegender Eigenleistung wieder auf Vordermann zu bringen.
Auf das seit Jahrzehnten leer stehende Gebäude sei er durch einen Stammkunden aufmerksam geworden. „Ich wollte nicht mehr in Miete sein, sondern in meinem Eigentum Bier brauen. Da kam mir der Hinweis meines Stammkunden sehr gelegen“, sagt er. Lill ist von Beruf Dachdecker, aber allein diese Bezeichnung trifft auf ihn schon seit Jahren nicht mehr zu. Seit 2011 braut er in seiner Brauerei
im Blaubeurer Teilort Sonderbuch seine speziellen handwerklich hergestellten Biere, die gemäß seinem Spitznamen Puma unter Pumator laufen. Auch seine Leidenschaft fürs Kochen soll in Ochsenhausen in den Vordergrund treten. „Momentan bin ich dabei, die Speisekarte aufzustellen. Wenn es so weit ist, will ich meinen Gästen kalte sowie warme Speisen anbieten“, so der Alleskönner.
Doch bis es so weit war, musste Thomas Lill viel Energie in die groben Arbeiten stecken. Insgesamt 200 Kubikmeter Holz, etwa 200 Fensterscheiben und unzählige weitere Baumaterialien stecken heute im restaurierten Gebäude. „Es nimmt alles sehr viel Zeit in Anspruch, weil das Gebäude Kulturdenkmal ersten Grades ist und alles den Vorschriften gemäß gemacht werden muss“, erklärt Thomas Lill.
Während der sieben Restaurationsjahre gingen aber nicht nur Schreinermeister, Zimmerer und Mitarbeiter der Behörden ein und aus, sondern auch zahlreiche neugierige Ochsenhauser, die sich über den Stand der Arbeiten informieren wollten. „Immer wieder schauen Bürgerinnen und Bürger rein und fragen, wann es denn so weit ist. Die können es kaum abwarten“, sagt Lill. Auch der Bürgermeister Andreas Denzel, einige Stadträte und Pfarrer Sigmund F. J. Schänzle gehören zu seinen vorzeitigen Gästen, die die Entwicklung mitverfolgen. Außer, dass das Gebäude samt Brauerei eine lange Geschichte hat, stecken nun dank Lill noch weitere historische Erinnerungen im Haus. Denn die Eichenholztische, die Theke und anderes Mobiliar wurden aus einem ganz besonderen Holz gefertigt. Als Lill erfuhr, dass die Basilika einen neuen Altar benötigt und dafür das alte Eichenholz entfernt wird, schnappte er sich das rausgeworfene Holz und verarbeitete es zu Treppenstufen, Tischen und allem, was benötigt wurde. „Das ist ein ganz besonderes Holz, auch weil darüber Weihwasser gelaufen ist“, betont Lill.
So können Gäste, egal in welche Richtung sie blicken, zu jedem Gegenstand eine interessante Geschichte hören, wie zum Beispiel auf der Terrasse, wo Lill seinen besonderen Tettnanger Hopfen angepflanzt hat. Eröffnet werden soll die Gaststätte Anfang Juli, für die Brauerei mit unterirdischem Gang ins Haupthaus benötigt Thomas Lill noch etwas Zeit. „Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten in der Brauerei im kommenden Jahr fertiggestellt werden können.“Daher soll das speziell gebraute Bier vorerst noch aus Sonderbuch hertransportiert werden, bis die Brauerei in Ochsenhausen in Betrieb geht.
Göggingen * 19. April 1940 † 13. Juni 2022
In Liebe und Dankbarkeit müssen wir Abschied nehmen.
Ehefrau Lisbeth
Kinder Wolfgang und Christine Beate und Rolf Siegbert und Nadine Enkel Patrick und Nadine mit Jule Nicole und Daniel Dennis
Lars Geschwister und Angehörige