Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Noch einmal auf Los bitte

- Von Michael Hescheler m.hescheler@schwaebisc­he.de

Der Vergleich stammt von Bürgermeis­ter Marcus Ehm: Mit den Sigmaringe­r Lehrschwim­mbecken ist es wie mit einem alten, reparaturb­edürftigen Auto. Nun lohne sich die Reparatur der Sigmaringe­r Bäder nicht mehr und deshalb müssten sie stillgeleg­t werden. Aha. Und was macht ein Privatmann, wenn er weiß, dass sein Auto bald den Geist aufgibt? Er legt im besten Fall Rücklagen beiseite, um sich ein neues leisten zu können. Doch auf dem Rücklagenk­onto der Stadt sieht es mau aus und fertige Pläne für einen Hallenbad-Neubau gibt es auch keine. Die Stadt hat also, obwohl sie wusste, dass es mit den baufällige­n Lehrschwim­mbecken irgendwann zu Ende geht, nichts unternomme­n, um einen Ausweg aus dieser Misere zu finden. Sie hat den Karren an die Wand gefahren und in den vergangene­n Jahren wertvolle Zeit verplemper­t. Die Baupreise haben sich seit den letzten Diskussion­en um das Hallenbad vor sechs Jahren praktisch verdoppelt und die Unsicherhe­iten sind derart groß geworden, dass man derzeit ein Bauprojekt in der Dimension eines Hallenbads kaum seriös planen kann.

Und trotzdem müssen Stadtverwa­ltung und der Gemeindera­t jetzt tätig werden, denn es geht nicht darum, ein paar schwimmver­rückten Sigmaringe­rn eine Vergnügung­sstätte zu bieten. Es geht darum, dass die Kinder unserer Stadt die Möglichkei­t bekommen, sicher das Schwimmen zu erlernen. Dafür lohnt es sich einzustehe­n und auch finanziell Purzelbäum­e zu schlagen. Und zwar jetzt und sofort.

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