Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Noch einmal auf Los bitte
Der Vergleich stammt von Bürgermeister Marcus Ehm: Mit den Sigmaringer Lehrschwimmbecken ist es wie mit einem alten, reparaturbedürftigen Auto. Nun lohne sich die Reparatur der Sigmaringer Bäder nicht mehr und deshalb müssten sie stillgelegt werden. Aha. Und was macht ein Privatmann, wenn er weiß, dass sein Auto bald den Geist aufgibt? Er legt im besten Fall Rücklagen beiseite, um sich ein neues leisten zu können. Doch auf dem Rücklagenkonto der Stadt sieht es mau aus und fertige Pläne für einen Hallenbad-Neubau gibt es auch keine. Die Stadt hat also, obwohl sie wusste, dass es mit den baufälligen Lehrschwimmbecken irgendwann zu Ende geht, nichts unternommen, um einen Ausweg aus dieser Misere zu finden. Sie hat den Karren an die Wand gefahren und in den vergangenen Jahren wertvolle Zeit verplempert. Die Baupreise haben sich seit den letzten Diskussionen um das Hallenbad vor sechs Jahren praktisch verdoppelt und die Unsicherheiten sind derart groß geworden, dass man derzeit ein Bauprojekt in der Dimension eines Hallenbads kaum seriös planen kann.
Und trotzdem müssen Stadtverwaltung und der Gemeinderat jetzt tätig werden, denn es geht nicht darum, ein paar schwimmverrückten Sigmaringern eine Vergnügungsstätte zu bieten. Es geht darum, dass die Kinder unserer Stadt die Möglichkeit bekommen, sicher das Schwimmen zu erlernen. Dafür lohnt es sich einzustehen und auch finanziell Purzelbäume zu schlagen. Und zwar jetzt und sofort.