Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neue Chance für das Hettinger Sommer-Open-Air
Nach etlichen Jahren Pause spielt die Band „Querbeet“bei der Neuauflage am 2. Juli
HETTINGEN - Einst hat das OpenAir-Konzert am Hettinger Schloss zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender der Stadt gehört – doch eine Neuauflage gab es schon seit Jahren nicht mehr. Jetzt aber ist es Zeit für einen Neustart, finden Bürgermeisterin Dagmar Kuster und die örtlichen Vereine. Am Samstag, 2. Juli, soll im Schlossgarten endlich wieder gefeiert werden.
Wann das Open Air der Narrenzunft Felsaschlupfer zum ersten Mal stattgefunden hat, lässt sich heute schon gar nicht mehr nachvollziehen. „Was wir aber wissen, ist, dass sich die Stadt vor 20 Jahren erstmals mit einem zusätzlichen MittelalterTag daran beteiligt hat“, sagt Dagmar Kuster. Als sie 2012 zur Bürgermeisterin gewählt wurde, lag das letzte Konzert schon einige Jahre zurück. „Ich habe aber damals sofort gedacht: Das wäre doch eine tolle Location“, sagt sie. „Und jetzt ist eine gute Gelegenheit, diese Super-Location wieder in Szene zu setzen.“
Dafür hat sich die Stadt mit drei großen Vereinen zusammengeschlossen: der Narrenzunft, dem Turn- und Sportverein sowie dem Musikverein. „Die Stadt organisiert und bezahlt die Musik“, sagt Kuster. „Und die Vereine beteiligen sich an Auf- und Abbau und übernehmen die Bewirtung.“Zuletzt hätten sich die Hettinger Vereine vor allem auf ihre eigenen Termine konzentriert, seit 2020 habe dann auch noch die Corona-Pandemie zugeschlagen.
„Mittlerweile merken wir aber, wie dankbar die Menschen dafür sind, wenn sie in ihrer Heimat etwas geboten bekommen, das Lebensfreude ausstrahlt“, sagt die Bürgermeisterin. Deshalb finde das SommerOpen-Air auch trotz des UkraineKriegs statt. „Niemandem wäre geholfen, wenn wir deswegen nicht feiern.“Corona-Infektionen verliefen inzwischen auch meistens eher mild, sodass eine solche Veranstaltung guten Gewissens möglich sei.
Schon früher wurden für das Sommer-Open-Air vor allem bekannte Coverbands aus der Region verpflichtet. An dieser Tradition will Dagmar Kuster festhalten: Bei der Neuauflage der Veranstaltung am 2. Juli spielt die Band „Querbeet“aus ihrer Heimatstadt Burladingen – und zwar Tanzmusik, Schlager, Rock und Pop. Begannen die Konzerte früher erst um 20 Uhr, soll es jetzt schon um 18 Uhr losgehen. „Damit wird das Open Air etwas familienfreundlicher“, sagt Kuster. Der Eintritt ist frei. Es gibt etwas zu essen, Cocktails, Bier und weitere Getränke.
Etwa 48 Stunden vor dem Start wollen die Verantwortlichen einen letzten Blick auf die Wettervorhersage werfen, um sicherzustellen, dass das Open Air auch wirklich stattfinden kann. „Wenn es die ganze Zeit regnet und der Boden im Schlossgarten aufgeweicht ist, macht es ja auch keinen Spaß“, sagt Kuster. Eine kurzfristige Verlegung in die Laucherttalhalle sei organisatorisch kaum möglich. Doch so weit wollen die Veranstalter jetzt eigentlich gar nicht denken. Stattdessen freuen sie sich darauf, dass das Open Air endlich wieder stattfinden soll. „Wenn das Wetter mitmacht, wird das richtig schön“, sagt Kuster. Auch dass das Sommer-Open-Air wieder zu einer festen Größe im städtischen Veranstaltungskalender wird, kann sich die Bürgermeisterin gut vorstellen. „Diese erste Neuauflage betrachten wir jetzt als Startballon“, sagt Kuster. Das Konzert habe aber durchaus Potenzial, um sich weiterentwickeln zu lassen. „Wenn es gut läuft, könnten wir die Veranstaltung in Absprache mit den Vereinen auf ein ganzes Wochenende ausdehnen“, sagt Dagmar Kuster. Denkbar sei dabei vieles – von einem mittelalterlichen Tag wie früher bis hin zu einem Tag der Vereine.