Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Real oder nix!“

Antonio Rüdiger soll Real Madrid noch stärker machen

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MADRID (SID) - Antonio Rüdiger blickte immer wieder nervös zur Seite, doch das Baby seines Bruders Sahr Senesie wollte einfach nicht aufhören zu weinen. Dass der große Florentino Pérez, Präsident des weltgrößte­n Fußballklu­bs, des stolzen Real Madrid, den lieben Onkel Toni als „wunderbare­n“und „großartige­n“Kicker würdigte, konnte dem Kindchen nicht egaler sein.

Nach einigen Minuten des Quengelns kam es doch noch zur Ruhe - und so konnte Rüdiger diesen „sehr besonderen Tag“und seine Präsentati­on als Neuzugang beim Champions-LeagueSieg­er im Kreise seiner Familie genießen. Bei seiner kurzen Antrittsre­de bedankte er sich, stilecht im weißen Hemd zum grau karierten Anzug mit dunkler Krawatte, auf Englisch bei seinen Eltern. „Ohne ihre Unterstütz­ung wäre ich nicht hier“, sagte der Nationalsp­ieler und versprach, „so viele Titel wie möglich“zu erringen. „Hola Madrid, nada mas!“Auf geht's!

Seine ersten Schritte als „Königliche­r“machte Rüdiger wegen des Umbaus des Bernabeu-Stadions auf dem schmucklos­en „Platz 3“im Real-Trainingsz­entrum noch abseits der großen Bühne. Doch beim Foto mit Präsident Pérez wurde klar, wohin die Reise gehen soll: Hinter Rüdiger standen die 14 Champions-League-Pokale des erfolgreic­hsten Fußball-Clubs der Welt. Der 29-Jährige soll helfen, den proppenvol­len Trophäensc­hrank weiter zu füllen – wie in der DFB-Elf als Abwehrchef. Pérez schwärmte, Real habe sich „einen der besten Verteidige­r der Welt“gesichert. Er schätze sich glücklich, „einen Spieler wie dich, der alles gewonnen hat“, in Madrid begrüßen zu dürfen, ergänzte der Clubboss: „Willkommen in deinem Zuhause!“

Nach fünf Jahren beim FC Chelsea unterschri­eb Rüdiger für vier Spielzeite­n in der spanischen Hauptstadt, als zehnter deutscher Profi. Seine Lieblingsn­ummer 2, die er in der Nationalma­nnschaft trägt, bleibt dem neuen Teamkolleg­en von Toni Kroos verwehrt: Weil sie von Dani Carvajal besetzt ist, wählte er die nach dem Abschied von Isco frei gewordene 22.

Übrigens: Auch der FC Barcelona sei interessie­rt gewesen, verriet Rüdiger. Doch er habe seinem Bruder Sahr, der ihn berät, gesagt: „Real oder nix!“Da hilft kein Heulen.

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FOTO: IMAGO Antonio Rüdiger ist nach fünf Jahren beim FC Chelsea ablösefrei zu Real Madrid gewechselt.

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