Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ein würdiger Ort um Gott zu ehren
Festliche Altarweihe beendet die Sanierungsphase in St. Konrad in Langenenslingen
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LANGENENSLINGEN - Hochaltar und Seitenaltäre in der Pfarrkirche St. Konrad Langenenslingen waren festlich geschmückt, als Weihbischof Matthäus Karrer in Begleitung von Pfarrer Klaus Sanke, Monsignore Heinrich-Maria Burkard, Diakon Klaus-Jürgen Kaus, Pastoralreferentin Julia Glaser und vielen Ministranten in feierlichem Einzug durch das Mittelschiff die Kirche betraten. Organist Frank Boos sorgte mit voluminös volltönendem Orgelklang für den musikalischen Auftakt.
In seine Begrüßung der vielen Gottesdienstbesucher schloss Pfarrer Klaus Sanke neben den zuverlässig arbeitenden Handwerkern vor allem die Architektur- und Ingenieurbüros Vogel und Kiefer ein und dankte für eine stets einvernehmliche Zusammenarbeit. „Genau vor 129 Jahren und einem Tag wurde an diesem Ort Kirchweih gefeiert, heute ist wieder so ein Festtag“, stellte Sanke als Ortspfarrer von Langenenslingen fest. Das herzliche Willkommen galt Andreas Schneider als Bürgermeister und langjährigem Vizemesner ebenso wie Weihbischof Matthäus Karrer, der in Vertretung von Bischof Gebhard Fürst die liturgischen Orte des Kirchenraums weihen wird. In ökumenischer Verbundenheit nahm brieflich auch Pfarrerin Gudrun Berner aus Pflummern an der Feierstunde teil.
Nach der Segnung des Ambos mit den Hinweisen auf Jesus als Weinstock als Ort der Verkündigung des Evangeliums bezeichnete Weihbischof Karrer in seiner realitätsnahen Predigt die Altarweihe als Abschluss der Renovierungsarbeiten als Tag der Freude. „Neue Orte als Stätten der Verkündigung des Wortes Gottes zu schaffen münden mit Fug und Recht in Tage der Freude“, betonte der Geistliche. „Solche Tage der Freude sind gerade in unserer Zeit nicht selbstverständlich.“In Auslegung des Tagesevangeliums betonte Karrer, dass das Leben des Gottessohns in keiner Weise triumphal, sondern mit viel Leiden verbunden gewesen sei. „Daher darf man sich als Christ mitten im Leben nicht in die Heiligtümer der Kirche zurückziehen.“In der gegenwärtigen Zeit dürfe man sein tägliches Leben nicht an den Kirchentüren ablegen. „Am neu geweihten Altar sollen Freude und Sorge zum Ausdruck gebracht werden.“Auftanken und Zurechtrücken für das Leben im Alltag aller Generationen müssten die Botschaft Jesu im Leben greifbar machen. All das münde in seine Gratulation zu den neuen Orten des Lebens als Zeichen der Hoffnung.
Mit melodiösen Interpretationen etwa des „Ubi caritas“oder des „Ich will dich rühmen, Herr“als frischfrohem Beispiel des modernen christlichen Liedguts untermalte der Kirchenchor Langenenslingen mit Frank Boos das Psalmwort im künstlerisch gestalteten Beiheft zur Festmesse „Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Hause des Herrn wollen wir gehn.“Die Besprengung des neuen Altars in seiner einladenden runden Form mit Weihwasser, die Salbung und das Entzünden des Weihrauchs mit dem Licht der Osterkerze gehörten mit entsprechenden Gebeten zu den rituellen Schritten der Altarweihe. Nach der erfolgten Reinigung und dem zum Festtag passenden Schmücken des Altars feierte Weihbischof Karrer mit der Gemeinde den ersten Gottesdienst nach der erfolgten Renovierungsphase der Kirche. Mit ganz speziell formulierten Fürbitten zeigten die Vertreter aller Filialgemeinden ihre Verbundenheit mit der Seelsorgeeinheit Langenenslingen.
In seiner Dankesrede als gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderats Langenenslingen dankte Ernst Wurst allen Vorbereitern für den festlichen Gottesdienst, vor allem jedoch den pünktlich und akkurat arbeitenden Handwerkern und den Spendern wie auch den freiwilligen Helfern, die mit über 300 Arbeitsstunden ihren Teil zum Gelingen des großen Werks beigetragen haben. Eine persönlich gehaltene Urkunde und ein „süßer Turm“als Erinnerung sollten Zeichen des Dankes sein.
„Was lange währt, wird endlich wahr“, stellte Bürgermeister Andreas Schneider in seinem Grußwort fest. Innerhalb der letzten 20 Jahren seien viele Kapellen und geistliche Orte innerhalb der Gemeinde renoviert worden. „Nur die Kapelle in Ensmad wartet immer noch.“Er dankte Pfarrer Sanke für sein vielseitiges Verhandlungsgeschick und seine klaren Worte, wenn nötig. „Durch die Zusammenarbeit vielen Bürger bilden nun Kirche, Rathaus und alte Schule den Mittelpunkt der Gemeinde.“Sein überbrachter Umschlag soll dem Gedeihen des Spendenkontos zugutekommen.
Als Bürger der Gemeinde dankte Architekt Guido Vogel für das Vertrauen, das ihm und seinem Büro mit dem Auftrag für die umfassende renovierte Ausgestaltung des Innenraums entgegengebracht wurde. „Seit 30 Jahren durfte ich die Sanierung in vielen Einzelbausteinen begleiten.“Zum Glück sei die Renovierung unfallfrei durchgeführt und abgeschlossen worden, die Kirche als Bauwerk bedürfe jedoch baulich ständiger Beobachtung.
Die Einladung von Pfarrer Klaus Sanke, sich nach dem Gottesdienst im Zelt und unter schattenspendenden Bäumen bei Speis und Trank Zeit zum zwanglosen Zusammensein zu nehmen, wurde gerne angenommen. Die Kollekte des Festgottesdienstes kommt je zur Hälfte der Ukrainehilfe des Landkreises und der Notfallseelsorge zugute.