Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Pfullendorfer Kisten als „Fernsehstars“
„Sagt mal, ihr habt doch demnächst ein Seifenkistenrennen“, meldet sich der SWR bei Pfullendorfs Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu. „Wir bräuchten ein paar Kisten für einen Fernsehdreh. Könntet ihr uns damit aushelfen?“Natürlich kann Mathieu das. So kommt es, dass zwei der Seifenkisten, die am 26. Juni in Pfullendorf starten, „Fernsehstars“sind. Allerdings tauchen sie erst nächstes Jahr im Fernsehen auf – in der Kinderserie „Tiere bis unters Dach“.
PFULLENDORF/ST. PETER - Um was es in Folge 123 der beliebten SWR-Familienserie „Tiere bis unters Dach“genau geht, verraten wir an dieser Stelle natürlich nicht. Nur so viel, dass da ein Seifenkistenrennen die Hauptrolle spielen wird. Für den Dreh brauchte die Produktionsfirma „Polyphon Pictures GmbH“zwei Seifenkisten
und fragte sie in Pfullendorf an. Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu sagte selbstverständlich zu. Zusammen mit seinem Kollegen Matthias Bartknecht vom Pfullendorfer Stadtbauamt packte er zwei Seifenkisten zusammen. Auch Ersatzmaterial wie Räder, Achsen, Schrauben etc. waren mit im Gepäck. So reiste das Duo zum Dreh nach St. Peter an, denn „Tiere bis unters Dach“spielt ja bekanntlich im Schwarzwald.
Allerdings dienten Mathieu und Bartknecht den Produktionsleuten nicht ausschließlich als Seifenkistenlieferanten – sie durften die Kisten höchstselbst fahren, weil die Schauspieler gedoubelt werden mussten. Warum, wird dann 2023 beim Schauen dieser Folge klar. Von 13. bis 15. Juni waren die Pfullendorfer Akteure Teil des Produktionsteams. „Am Dreizehnten war Motivbegehung
und Kostümanprobe, denn wir mussten uns in Rennanzüge zwängen. Weil es sehr heiß war, waren wir schon nach zwei Minuten klatschnass“, erzählt Mathieu. Am
Vierzehnten haben wir dann den ganzen Tag gedreht. Erst um 19.45 Uhr war Schluss. Am Fünfzehnten sind wir zurückgereist.“
Mit den „Stuntmen“Mathieu und Bartknecht am Steuer der Seifenkisten werden verschiedene Szenen gedreht, mal solo, mal gemeinsam, sogar eine Drohne filmt mit. „Der Regisseur war sehr zufrieden mit uns, wir mussten keine Einstellung mehr als zwei Mal probieren“, freut sich Mathieu. „Insgesamt haben wir ein gutes Dutzend Fahrten absolviert.“Gefährlich war das Ganze nicht. Obwohl: Bartknecht konnte einmal mit Mühe und Not gerade noch einem Baum ausweichen. Wer kann, der kann halt.
„Das war ein Eintauchen in eine andere Welt und absolut eine Reise wert“, resümiert Mathieu.