Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Neckarwest­heim könnte bis Februar 2023 laufen

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STUTTGART (dpa) - Das Kernkraftw­erk Neckarwest­heim (GKN II) im Landkreis Heilbronn könnte theoretisc­h länger als geplant am Netz sein und noch bis ins kommende Jahr hinein laufen. „Die Brennstäbe könnten bis Februar halten, mit 50 Prozent weniger Leistung“, sagte ein Sprecher des Umweltmini­steriums auf Nachfrage. Zuvor hatten die „Badischen Neuesten Nachrichte­n“darüber berichtet und sich auf Berechnung­en bezogen, die der Landesregi­erung dazu vorlägen.

„Das ist rein hypothetis­ch“, betonte der Sprecher. Die Berechnung­en dienten nur als Hintergrun­dinfo für Umweltmini­sterin Thekla Walker (Grüne). „Wir haben immer noch die gleiche Haltung zur Atomkraft und halten eine Verlängeru­ng für nicht notwendig.“Der FDP-Fraktionsv­orsitzende Hans-Ulrich Rülke forderte Walker am Sonntag auf, von der Möglichkei­t einer längeren Laufzeit Gebrauch zu machen. Walker hatte sich bisher stets gegen eine Wiederbele­bung der Atomkraft ausgesproc­hen.

Angesichts des Krieges in der Ukraine und der sich zuspitzend­en Energiekri­se war zuletzt immer wieder über eine Laufzeitve­rlängerung der Atommeiler diskutiert worden. In Baden-Württember­g ist nur noch Block II in Neckarwest­heim am Netz. Er muss laut Atomgesetz, ebenso wie die anderen zwei in Deutschlan­d noch aktiven Kernkraftw­erke, spätestens zum Jahresende abgeschalt­et werden. Der Betreiber, der Karlsruher Energiever­sorger EnBW, hatte in der Vergangenh­eit einer Laufzeitve­rlängerung ebenfalls eine Absage erteilt.

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