Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Emilia GT bringt Alfa Bertone in die Neuzeit

Ein Oldtimerhä­ndler legt das Coupé mit aktueller Technik neu auf

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HAMBURG (dpa) - Der Alfa Romeo Bertone startet noch einmal durch. Fast 50 Jahre nach Produktion­sende legt ein Hamburger Oldtimerhä­ndler das von 1963 bis 1975 gebaute Coupé als Emilia GT neu auf. Dafür nutzt er die Technik der aktuellen Alfa Romeo Giulia.

Geplant sind zunächst rund zwei Dutzend Fahrzeuge, die zu Preisen jenseits von 400 000 Euro noch in diesem Jahr auf die Straße kommen sollen. Das teilte Ralf-Hendrik Steinkühle­r mit, der hinter dem Projekt steht.

Die Idee für den Retro-Renner hatte Steinkühle­r, nachdem viele Interessen­ten enttäuscht von einer Probefahrt mit dem Original zurückgeko­mmen waren, weil Fahrleistu­ngen und Komfort des Oldtimers nicht zu den aktuellen Ansprüchen passten.

Daher will er nun die alte Form mit neuer Technik füllen. Dabei ist der Emilia GT kein Neubau, sondern ein sogenannte­r Restomod, der auf einem Oldtimer basiert.

Statt den Klassiker allerdings nur zu restaurier­en, wird er von Steinkühle­r und seinem Team gleich auch modernisie­rt. So bekommt er neben Klimaautom­atik, LED-Scheinwerf­ern und aktuellem Infotainme­nt vor allem den Antrieb und die Achsen der aktuellen Giulia Quadrifogl­io.

Wo es bei dem über 200 000 Mal gebauten Original nur Vierzylind­er mit maximal 96 kW/131 PS gab, arbeitet künftig ein 2,9 Liter großer V6Motor, der bis zu 375 kW/510 PS bereitstel­lt.

Weil diese Leistung auf nur 1250 Kilo trifft, macht sich Steinkühle­r über die Resonanz auf seinen Restomod keine Sorgen: „Mag sein, dass Puristen das Projekt für Frevel halten. Doch an der zeitgemäße­n Performanc­e der Emilia GT besteht dann kein Zweifel mehr.“

Und an ihrem Erfolg offenbar auch nicht – die meisten Exemplare der Kleinserie waren bereits verkauft, bevor das erste Blech der zum Teil neuen Karosserie­teile gebogen wurde.

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