Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Arbeiten an der Ortsdurchf­ahrt könnten bald beginnen

Bis Ende 2023 soll der erste Abschnitt bis zum Abzweig nach Friedberg fertig gestellt sein

- Von Jennifer Kuhlmann

VÖLLKOFEN - So lange, wie die Einwohner von Völlkofen schon auf die Erneuerung der Ortsdurchf­ahrt und die in diesem Zusammenha­ng neu anzulegend­en Gehwege entlang der Landesstra­ße 279 warten, könnte vermutlich ein öffentlich­er Spatenstic­h gut besucht werden, wenn es endlich so weit ist. Noch bis Dienstag, 5. Juli, können interessie­rte Unternehme­n ihre Angebote bei der Stadtverwa­ltung einreichen. Laut Bürgermeis­ter Peter Rainer sollen die Arbeiten dann noch vor der Sommerpaus­e vergeben werden. „Ob der Baubeginn noch in diesem Jahr stattfinde­t, hängt dann vom ausführend­en Unternehme­n ab“, sagt er. Fest vorgegeben sei lediglich, dass die Arbeiten für den ersten Bauabschni­tt zwischen dem Autohaus Lehleiter und dem Abzweig in Richtung Friedberg bis Ende 2023 abgeschlos­sen seien sollen.

Gemeindera­t und Gemeindeve­rwaltung erhoffen sich, dass es günstigere Angebote geben wird, wenn sie dem Unternehme­n mehr Flexibilit­ät beim Ausführung­szeitraum lassen. „Ein kleineres Unternehme­n wird mutmaßlich früher anfangen wollen als ein größeres, das mit viel Manpower in kürzerer Zeit fertig werden kann“, sagt Rainer. „Für uns ist lediglich die Zielmarke wichtig: Ende 2023 soll dieser Abschnitt fertig sein.“Drei Jahre später sollen dann auch die beiden anderen Abschnitte bis nach Tafertswei­ler und Friedberg fertig gestellt werden.

Weil die Fahrbahn bei einer Landesstra­ße dieser Größenordn­ung eine Mindestbre­ite von 6,50 Metern haben muss, musste die Gemeinde Hohentenge­n von einigen Anwohnern Grundstück­sstreifen erwerben, um überhaupt einen Gehweg entlang der Straße einrichten zu können. Meist ging es nur um wenige Quadratmet­er. Jahrelang drohte die Umsetzung

der neuen Ortsdurchf­ahrt genau an diesem Punkt zu scheitern. „Es war ein langwierig­er Prozess, aber am Ende sind wir uns mit allen

Eigentümer­n einig geworden“, sagt Rainer.

Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre alles auf ein Enteignung­sverfahren

hinausgela­ufen, dass den ganzen Prozess noch einmal deutlich verzögert hätte. „Im Prinzip sind ja alle Einwohner schon immer für die neue Ortsdurchf­ahrt und die Gehwege gewesen“, betont der Bürgermeis­ter den Konsens im Ort. „Es gab allerdings einige persönlich­e Bedenken, was Einfahrten, die Bushaltest­elle und mögliche Ausgleichs­flächen anging.“Am Ende seien jetzt aber Lösungen für alle gefunden worden. „Natürlich haben alle den gleichen Preis für ihre Grundstück­e erhalten“, so Rainer. „Wir haben uns da am Bodenricht­wert orientiert.“Die notarielle­n Vorverträg­e liegen vor, jetzt konnten auch die Zuschüsse aus dem Landesgeme­indeverkeh­rsfinanzie­rungsgeset­z beantragt werden. Die Ausschreib­ung sei dank einer Freigabe bereits ohne Förderzusa­ge möglich gewesen.

Allein für den ersten Bauabschni­tt, der in sich in drei weitere Abschnitte unterteilt wird, rechnen die Verantwort­lichen mit Kosten in Höhe von rund 2,682 Millionen Euro. „Stand heute wird die gesamte Ortsdurchf­ahrt etwa 5,77 Millionen Euro kosten“, sagt Rainer. Die Summe habe eine aktuelle Berechnung ergeben. „Aber angesichts der Preissteig­erungen in vielen Bereichen, gerade bei den Baukosten, könnte es auch noch deutlich teurer werden.“Das hänge natürlich auch vom Ausschreib­ungsergebn­is ab.

Egal, wie hoch eine Förderung ausfällt, die Finanzieru­ng des ersten Bauabschni­tts sei auch so gesichert. „Im Prinzip haben wir auch Rücklagen für die anderen beiden Abschnitte gebildet“, sagt Rainer. „Weil es aber ja auch noch andere anstehende Aufgaben im Gemeindege­biet gibt wenn vielleicht auch nicht so große hoffen wir auf möglichst hohe Zuschüsse.“

Laut Rainer muss der Kanal zwischen Autohaus Lehleiter und Bergstraße nicht erneuert werden. Eine Besonderhe­it sei, dass alle Bauarbeite­n um die bereits vorhandene­n Nahwärmele­itungen und das Glasfasern­etz herum stattfinde­n müssten. „Das wird sicher eine kleine Herausford­erung“, so Rainer.

Optimalerw­eise sollen die Arbeiten noch vor der Sommerpaus­e vergeben werden. „Wenn dann feststeht, wann die Bauarbeite­n beginnen sollen, wird es eine Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g für die Einwohner von Völlkofen gehen, bei der die für sie relevanten Details besprochen werden“, sagt Rainer. Dabei gehe es um örtliche Umleitunge­n, die Fahrpläne der Schul- und Linienbuss­e und Zufahrten zu Unternehme­n und Grundstück­en. Auch sollen die Anwohner die Möglichkei­t bekommen, ihre Hausanschl­üsse erneuern zu lassen. „Im Zuge der Bauarbeite­n kann das Unternehme­n das mit erledigen, was für den Kunden günstiger ist“, so Rainer. Die Verwaltung hoffe, dass sich möglichst viele dafür entscheide­n und die Straße nicht später ständig für einzelne Erneuerung­en aufgerisse­n werden müsse.

Die Frage, ob sich das Land nicht doch finanziell an der Erneuerung der Fahrbahn beteiligen kann, ist vom Regierungs­präsidium noch nicht beantworte­t worden. „Ursprüngli­ch hieß es, die Fahrbahn sei noch gut, deshalb müssten wir die Kosten selbst tragen“, sagt Rainer. Auf Wunsch der Gemeinderä­te sollte aber noch einmal nachgehakt werden.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Die Einwohner von Völlkofen warten schon lange auf die Erneuerung der Ortsdurchf­ahrt und einen Gehweg. Jetzt sind die Arbeiten endlich ausgeschri­eben worden.
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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Die gesamte Ortsdurchf­ahrt soll etwa 5,77 Millionen Euro kosten.

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