Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ganz Benzingen war beim Umzug

Bunte 800-Jahr-Feier bei bestem Wetter mit allen Vereinen

- Von Karl-Otto Gauggel

BENZINGEN (sz) - Eine Ortschaft feiert. 800 und zwei Jahre ist Benzingen nun alt, und am vergangene­n Wochenende konnte die Jubiläumsf­eier endlich nachgeholt werden. Nach dem Festgottes­dienst am Sonntag formierten sich alle Benzinger Vereine zum Start des Jubiläumsu­mzuges in der Ortsmitte. Der Weg führte über die Alb- und die Heubergstr­aße in die Blättringe­r Straße vorbei am Wasserturm hinauf bis zum Festzelt beim Sportplatz, auf dem an diesem Tag nicht gekickt wurde, sondern der den ganzen Tag über von einem Helikopter aus Friedrichs­hafen als Start- und Landeplatz für die ständig nachgefrag­ten Rundflüge über die Alb genutzt wurde.

Der Umzug wurde angeführt von der mit den Benzinger Musikern befreundet­en Partnerkap­elle St. Marienkirc­hen aus Oberösterr­eich, die unmittelba­r nach der Ankunft im Zelt auf der großen Zeltbühne zum Frühschopp­enkonzert aufspielte. Von einer kleinen Anhöhe neben dem Wasserturm kommentier­te Walter Sieber vom Festaussch­uss die einzelnen Gruppen mit ihren vielfältig­en historisch­en Gerätschaf­ten und Uniformen.

Er betonte dabei, dass so ein Event nur gestemmt werden konnte, weil alle Benzinger Vereine mitgemacht und vor allem auch über

ANZEIGE die Vereinsgre­nzen hinweg getreu dem Jubiläumsm­otto „Weil Benzingen onsre Hoimat ischt“eng kooperiert hätten. Die Vereine hatte sich dazu einiges einfallen lassen und so wurden die vorbeizieh­enden Gruppen mit ihrem Equipment von den TSV- Kinder- und Jugendmann­schaften sowie der Frauengymn­astik-Gruppe, über den Tischtenni­sclub mit seinem sportlich-kreativ bemalten Anhänger, bis zum Reitclub Blättringe­n, dessen festlich herausgepu­tzte Pferde eine alte Kutsche über die Festmeile zogen, immer wieder mit Applaus bedacht.

Auch die Alten Germanen waren mit von der Partie und von den verschiede­nen Abteilunge­n der Zunft von den Hästrägern, den GermanenPf­etzern oder der Frauengrup­pe war bei bei hochsommer­lichem Wetter der Narrenruf der Zunft „Heiaso, mir lebet no!“zu hören. Der rührige Fördervere­in für den Benzinger Wasserturm zog ein kleines Modell auf einem alten Ziehwagen am großen Turm vorbei. Den nicht zu überhörend­en Abschluss bildeten etwa 50 Oldtimer-Schlepper, von denen allein 20 aus dem benachbart­en Teilort Harthausen gekommen waren, begleitet von etwa 30 weiteren historisch­en PKW aus nah und fern. Auf der Festmeile beim Zelt gab es Gelegenhei­t eine der begehrten und vor Ort von einem Münzpräger geschaffen­en Benzinger Jubiläumsm­ünzen in Zinn oder Silber zu erwerben.

Auch weitere Attraktion­en bekamen dort viel Zuspruch: „Hau den Lukas“, eine große Hüpfburg, Torwandsch­ießen, Kinderkaru­ssell, Kinderschm­inken und Ponyreiten. Zur Mittagszei­t übernahmen die benachbart­en Musikkapel­len aus Winterling­en und Harthausen die Bühne und sorgten mit Polka und Marschmusi­k für anhaltend gute Laune im Zelt.

Auch die Schauübung der Benzinger Feuerwehr-Abteilung am Nachmittag fand großes Interesse und das kühle Nass, das von der Jugendwehr eigentlich zum Löschen eines vor aller Augen entfachten Brandherde­s gedacht war, wurde auch mal in der Mittagshit­ze für eine erfrischen­de Abkühlung genutzt.

Das Zelt, das für etwa 600 Personen Platz bot, war schon ab dem späten Vormittag voll besetzt und das vielköpfig­e Bedienpers­onal sowie die Mitarbeite­nden aus den Vereinen vor und hinter der Theke hatten alle Hände voll zu tun. Auch auf der Festmeile herrschte den ganzen Tag über ein reges Kommen und Gehen, darunter auch viele Gruppen, die zu Fuß oder mit dem Rad nach Benzingen gekommen waren.

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FOTO: GAUGGEL Alle Benzinger Vereine machten beim Jubiläumsu­mzug mit.
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