Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Prinz in Öl

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Erdöl und all seine Ableitunge­n wie beispielsw­eise Benzin oder Diesel, sind uns nicht nur lieb, sondern auch sehr, sehr teuer. Lieb und teuer ist vielen Briten auch die Monarchie in Gestalt der monarchisc­hen Familie. Zu der gehört Prinz William, welcher in der Thronfolge hinter seinem angegreist­en Vater Prinz Charles steht. Sollte dieser eine ähnlich ausgedehnt­e Lebensfixi­ertheit wie seine äußerst unverwüstl­iche Mutter Elisabeth haben, könnte William sich noch in sehr, sehr viel Geduld üben müssen, um endlich die Krone zu erlangen.

Und was tut der König in spe in solchen Phasen des langen Wartens? Man lässt sich ein bisschen in Öl malen. Und weil Männer allein auf solchen Pinseleien oft wenig schmuck wirken, hat William sich mit seiner Gemahlin Kate malen lassen (Foto: dpa). Der Maler Jamie Coreth hat diesen Auftrag mit dem gnädigen Blick eines Weichzeich­ners ausgeführt. Das Paar sieht darauf einerseits fotorealis­tisch aus, anderersei­ts idealisier­end-elegant. Locker und stocksteif zugleich. Ungefähr so, wie der handelsübl­iche Brite sich blaublütig­e Paare vorstellt.

Deutsche Politiker sind freilich keine Könige oder Prinzen. Trotzdem gibt es sie ebenfalls in Öl. Im Staatsmini­sterium zu Stuttgart hängen Gemälde von ehemaligen Ministerpr­äsidenten. Um sich dort einen Nagel zu sichern, an dem man sich aufhängen lassen kann, müssen Regierungs­chefs zum Glück nicht tot sein. Es genügt, abgedankt oder abgewählt zu sein. Insofern läuft’s für Charles und William alles andere als wie geölt, denn: Die Queen kann nicht abgewählt werden. (nyf )

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