Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ruhestand nach 41 Jahren Berufssoldat
Oberstleutnant Udo Eckbrett war 13 Jahre Truppenübungsplatzkommandant in Stetten
STETTEN
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- Nach 13 Jahren als Truppenübungsplatzkommandant und insgesamt 41 Jahren als Berufssoldat ist Oberstleutnant Udo Eckbrett im Beisein zahlreicher Gäste vom stellvertretenden Kommandeur des Bereichs Truppenübungsplatzkommandantur SÜD, Oberstleutnant Harry Kordesch in den Ruhestand verabschiedet worden.
Zeitgleich ist dem neuen Kommandanten Major Maik Lehmann das Kommando über den Truppenübungsplatz Heuberg übertragen worden. Beim Gefechtsstand Ochsenkopf haben Soldaten und zivile Mitarbeiter dem Übergabezeremoniell unter den Augen der Gäste den offiziellen militärischen Rahmen gegeben. Unter ihnen befand sich auch Brigadegeneral Andreas Henne, stellvertretender Kommandeur „Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr“in Berlin, der Eckbrett die Urkunde mit der Versetzung in den Ruhestand überreichte.
Der General brachte seine Wertschätzung unter anderem mit den Worten „Mit Ihnen geht ein Reptil von Bord“zum Ausdruck. Dieser habe nicht nur zwei Zeitwenden miterlebt, er galt als Soldat, wie sein Name schon andeutet, nicht als rund und angepasst, sondern eher eckig und kantig. Doch seine „große Erfahrung, sein Pflichtbewusstsein, sein unerschütterliches Selbstverständnis als Soldat und seine kommunikative Art“, so Kordesch in seiner Laudatio, hätten wesentlich dazu beigetragen, dass dieser Truppenübungsplatz heute gut ausgestattet ist, bestens angenommen und gern genutzt werde.
Beispielhaft sei sein Einsatz für den Bau der beiden neuen Sprengplätze gewesen, die ohne Eckbretts engagierten, persönlichen Einsatz so nie zustande gekommen wären. Auch Eckbrett selber erinnerte an die Zeit, als eine Bürgerinitiative die Sprengplätze verhindern wollte und Albstadt bis vor das Verwaltungsgericht Mannheim gezogen sei, er selber in monatelanger Arbeit in Gemeinderäten der Region Aufklärung geleistet und Hintergrundinformationen
weitergegeben habe, um Vorbehalte zu entkräften und Ängste zu nehmen. „Das hat Gott sei Dank geklappt“, sagte Eckbrett und dankte allen, die ihn dabei unterstützt haben. Gerne erinnerte er sich in seiner Abschiedsrede auch an das 100-jährige Jubiläum der Garnison im Jahr 2010, bei der er gerade mal ein Jahr den Dienst in Stetten angetreten hatte. „Das war eine echte Herausforderung!“Der Höhe- und Schlusspunkt war der Große Zapfenstreich, das höchste militärische Zeremoniell, das nur bei ganz bestimmten Anlässen
durchgeführt wird. Eine große Zeitenwende sei auch die Transformation der Bundeswehr mit den Standortentscheidungen im Jahr 2011 gewesen, bei dem der Standort Meßstetten geschlossen und die Garnison Stetten nicht nur bestehen blieb, sondern zum größten Standort Süddeutschlands aufgewertet wurde. Der scheidende Kommandant erinnerte sich noch an den wichtigen Besuch des damaligen Verteidigungsministers Thomas de Maiziére, der gut vorbereitet werden musste, weil er entscheidend war. „Meine Aufgabe war zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Gregor Hipp, uns so gut wie möglich zu verkaufen“, sagte Eckbrett.
„Auch das ist gelungen!“Große Infrastrukturprojekte haben ihn die ganze Zeit über begleitet: „Allein in den Truppenübungsplatz sind rund 45 Millionen Euro geflossen. Wir sind nach dem neuen Konzept zur Nutzung, Ausbildung und Betrieb der Truppenübungsplätze gut aufgestellt“. Es seien viele Alleinstellungsmerkmale geschaffen worden, „die uns besonders auszeichnen!“Der neue Major Maik Lehmann kommt aus Bautzen und ist 2004 in die Bundeswehr eingetreten. Nach seiner Offiziersausbildung schloss er ein Maschinenbaustudium an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg ab.
Seine Laufbahn führte ihn über Mühlhausen und Weiden zu einem Kosovo-Einsatz in Prizren. Lehmann leitete von 2018 bis 2021 als Batteriechef die 1 Batterie des Artilleriebataillons 295 in Stetten.