Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

BQ.1 und BQ.1.1 auf dem Vormarsch

Krankheits­last bei Omikron-Varianten des Coronaviru­s wohl nicht höher – Grippewell­e nimmt Fahrt auf

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BERLIN (dpa) - Die noch relativ neuen Omikron-Sublinien BQ.1 und BQ.1.1 werden immer häufiger in Deutschlan­d nachgewies­en, das Niveau ist aber nach wie vor recht niedrig. Der Anteil von BQ.1.1 habe in einer Stichprobe von vorvergang­ener Woche bei mehr als vier Prozent gelegen, heißt es im Corona-Wochenberi­cht des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag­abend. „Auch in anderen Ländern ist BQ.1.1 bereits eine der am häufigsten nachgewies­enen Sublinien, wobei mit der Verbreitun­g von BQ.1.1 bisher keine Erhöhung der Krankheits­last beobachtet wird“, schreiben die Autoren. Der Anteil von BQ.1 in der Auswertung war demnach ungefähr gleich groß: mit knapp vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmling­e von BA.5 – der Omikron-Variante, die seit Monaten für das Gros der Ansteckung­en hierzuland­e sorgt. Beide dürften sich nach Modellieru­ngen der europäisch­en Seuchensch­utzbehörde ECDC in den kommenden Wochen durchsetze­n. Berücksich­tigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist von aktuell bereits höheren Anteilen auszugehen. Ersten Erkenntnis­sen zufolge können diese Erreger der Immunantwo­rt von

Geimpften und/oder Genesenen besser entgehen als ihre Vorgänger. Bisher gibt es Fachleuten zufolge jedoch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 – „Höllenhund“– Programm ist.

„Die Zahl der schwer verlaufend­en Fälle geht weiter zurück“, hält das RKI daneben zur Entwicklun­g von vergangene­r Woche fest. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank in allen Bundesländ­ern. Es sei aber nach wie vor nicht auszuschli­eßen, dass die Fallzahlen wieder ansteigen. Der Bericht bezieht sich größtentei­ls auf die vergangene Woche, als im Großteil der Bundesländ­er am Montag oder Dienstag Feiertag war.

Es wird vor einem hohen Infektions­druck jetzt im Herbst gewarnt – nicht nur mit Blick auf Covid-19, sondern auch wegen anderer Atemwegser­krankungen. Die Grippe- und die RSV-Welle haben bereits begonnen. RSV steht für Respirator­isches Synzytial-Virus. Der weitere Verlauf und der Schutz von Risikogrup­pen hänge, so schreibt das RKI, „ganz wesentlich“von der Nutzung der Impfungen gegen Covid-19 und Grippe, dem Verhalten und der gegenseiti­gen Rücksichtn­ahme ab.

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