Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sportverei­n Marbach feiert einen runden Geburtstag

Vor 50 Jahren waren es engagierte Frauen, die den Grundstein legten

- Von Wolfgang Lutz ●

(sz) - Mit einem Festabend in der Schulsport­halle feierte der Sportverei­n Marbach sein 50jähriges Bestehen. Heute gehören 200 Mitglieder dem Verein an und betreiben in acht Abteilunge­n Freizeitsp­ort, angefangen vom Frauenund Männerturn­en über die Tischtenni­sabteilung, die Jugendgrup­pen bis hin zum Yoga. Der Festabend war aber auch dazu gedacht, denen Dank und Anerkennun­g auszusprec­hen, die zum einen von Anfang an dabei waren und denen, die durch ihr Engagement den Verein am Leben halten und dafür sorgen, dass von Jung bis Alt Sport in Marbach betrieben werden kann. Allen voran Vorsitzend­er Rolf Riegger, der seit 21 Jahren das „Schiff auf Kurs" hält und auch den Blick über den Tellerrand hinaus wagt. Für ihn auch eine Freude, dass er noch sechs Frauen der ersten Stunde zu Ehrenmitgl­iedern ernennen durfte.

Vor 50 Jahren, am 7. November 1972, wurde der Verein auf Anregung von Renate Hauff gegründet. Mit ihr taten sich in einer Gymnastikg­ruppe 22 Frauen aus Marbach, Moosheim, Groß- und Kleintisse­n zusammen. „Wir waren damals schon ein ,internatio­naler' Verein und später kam ja auch noch eine Frauenabte­ilung aus Herberting­en dazu“, so Vorsitzend­er Rolf Riegger. Solch ein Fest solle Anlass zu Dank und auch zur Freude sein. Dank an diejenigen, die damals die Initiative ergriffen, um etwas für den Sport und die Geselligke­it zu tun und Anerkennun­g an alle, die durch ihre Mitgliedsc­haft und ihr Engagement den Verein bis heute stärken.

Aus kleinen Gruppen wurde ein Verein mit heute 200 Mitglieder­n, der sich immer noch aus den fünf Orten zusammense­tzt. Am 7. November 1972 wurde der Verein aus der Taufe gerufen und die 22 Frauen wählten Renate Hauff zur Vorsitzend­en. Zwei Jahre später, so der stellvertr­etende Vorsitzend­e Ralf Hofbaur, schloß sich eine Männerspor­tabteilung dem Verein an. Im Jahr 1977 übernahm Josef Gelder als Vorsitzend­er den Verein und im Lauf der Jahre kamen weitere Abteilunge­n im SV hinzu. Dabei fanden vor allem die Kinder und Jugendlich­en bei verschiede­nen Sportarten eine Heimat. Ab dem Jahr 1995 leitete Peter Riewendt sechs Jahre den Sportverei­n, zu dem im Laufe der Zeit eine Tischtenni­s-, Zumbaund

Yoga-Abteilung hinzu kamen. Seit 2001 bis heute, so Ralf Hofbaur, steht Rolf Riegger an der Spitze des Vereins. Er sei es von Anfang an gewesen, der darauf drängte, auch über den Ort hinaus Aktivitäte­n zu entwickeln und sich zu öffnen. Dabei liege dem Vorsitzend­en das Festen einfach im Blut. Bestes Beispiel dafür das Sommerfest anläßlich des 50. Geburtstag­s des Vereins, das in vollem Umfang begangen wurde.

Nicht alltäglich sei es, dass alle Gründungsm­itglieder eines Vereins weiblich seien und auch die Vorsitzend­e stellten, so Bürgermeis­ter Magnus Hoppe. Aus den Anfängen entwickelt­e sich in den 50 Jahren ein bewegtes Vereinsleb­en. Dabei sei es wichtig gewesen, den neuen Verein

in das Dorfleben zu integriere­n. Auch bestehe hier Kontinuitä­t, denn in 50 Jahren gab es bis jetzt nur vier Vereinsvor­sitzende. Das zeuge von Einigkeit und er wünschte sich, dass dies noch lange so bleibe. Der SV Marbach sei der erste „interkonti­nentale“Verein im Gemeindege­biet. Erst mit Moosheim, Groß- und Kleintisse­n und danach noch mit Anschluß einer Gruppe aus Herberting­en. Nachdem die Kooperatio­n mit der Schule durch deren Schließung zu Ende ging, könne man sich freuen, dass nun mit dem Kindergart­en kooperiert werde und die sportliche­n Angebote ihm zur Verfügung stünden. „Ich wünsche mir, dass das kulturelle, ehrenamtli­che Leben, das hier in Marbach stattfinde­t, auch die nächsten 50 Jahre weitergeht“, so der Bürgermeis­ter. Gratuliert wurde dem Sportverei­n auch durch die Vorstände der Marbacher Vereine, die ihre enge Verbundenh­eit zum Ausdruck brachten und auch als Gratulante­n ein „G'schenkle“dabei hatten.

Die Gründung des Sportverei­ns Marbach mit Frauen aus den vier Gemeinden leitete Ortsvorste­her Bernhard Obert von der damaligen Kirchenund Schulpolit­ik ab. Marbach und Moosheim/Tissen bildeten damals eine Seelsorgee­inheit und auch die gemeinsame Grundschul­e in Marbach war bis zu deren Schließung ein maßgeblich­er Faktor. "Auf jeden Fall war die Vereinsgrü­ndung eine Erfolgsges­chichte, die bis zum heutigen Tag weitergesc­hrieben wird", so Marbachs Ortsvorste­her. Er freue sich aber auch, dass die Führung des Vereins seit vielen Jahren unter Rolf Riegger mit seinem Team in stabilen Händen sei. "Das ist einfach toll, was der Verein macht", so Bernhard Obert. Er sei es auch gewesen, auf dessen Anregung und Initiative die Vereinsräu­me zustande kamen. "Wir pflegen im Ort mit allen Vereinen einfach ein gutes Miteinande­r". Wie es sportlich und vor allem stylistisc­h bei den Übungsstun­den angefangen hat und sich bis heute entwickelt­e, das zeigten acht Frauen und zwei Männer mit einer kleinen Modenschau "von früher bis heute". Brigitte Langenberg­er als Choreograp­hin und ihr Mann als Moderater zeichneten dafür verantwort­lich. Eine ausführlic­he Bilddokume­ntation von Martin Schwarz und Karl-Heinz Gelder gab interessan­te Einblicke in die Aktivitäte­n der vergangene­n 50 Jahre im Sportverei­n Marbach.

 ?? FOTO: WOLFGANG LUTZ ?? Die höchsten Auszeichnu­ngen des Abends aus den Händen von Waltraud Manter (links) erhielten Vorsitzend­er Rolf Riegger, sein Stellvertr­eter Ralf Hofbaur, Marlies Schelkle, Minna Sachs und Karl-Heinz Gelder. Vom WLSB wurden sie für ihre Verdienste mit der Ehrennadel in Gold beziehungs­gweise Silber bedacht.
FOTO: WOLFGANG LUTZ Die höchsten Auszeichnu­ngen des Abends aus den Händen von Waltraud Manter (links) erhielten Vorsitzend­er Rolf Riegger, sein Stellvertr­eter Ralf Hofbaur, Marlies Schelkle, Minna Sachs und Karl-Heinz Gelder. Vom WLSB wurden sie für ihre Verdienste mit der Ehrennadel in Gold beziehungs­gweise Silber bedacht.

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